Beim Tierarzt: Die sogenannte Aufbauspritze
Manche Halter scheuen den Aufwand, einen reptilienkundigen Tierarzt aufzusuchen - sie vertrauen ihrem ortsansässigen Veterinär.
Eine Entscheidung mit gewissen Risiken.
Es gibt Anhaltspunkte, die selbst einem medizinischen Laien zeigen, dass der Tierarzt wenig Erfahrung mit Reptilien hat.
Wenn er keine klare Diagnose stellt, sondern lediglich eine „Aufbauspritze“ verabreicht, kannst Du meistens davon ausgehen, dass er im Dunklen tappt.
Die „Aufbauspritze“ besteht in der Regel aus hochdosierten Vitaminen. Der Tierarzt hofft, damit einen möglicherweise bestehenden Vitaminmangel zu beheben.
Und damit kein Vitamin übersehen wird, werden auch gerne mal alle auf einmal verabreicht - in Form entsprechender Multivitamin-Injektionen.
Eine ursächliche Therapie ist das natürlich nicht, sondern ehr der Versuch, einen „Lucky Punch“ zu landen.
Insbesondere die fettlöslichen Vitamine A und D müssen jedoch mit Vorsicht eingesetzt werden, da sie sich im Körper schnell zu toxischen Konzentrationen anreichern können.
Pflanzenfressende Reptilien sollten normalerweise kein zusätzliches Vitamin-A erhalten. Wird es dennoch unwissentlich verabreicht, können lebensgefährliche Überdosierungen die Folge sein.
Vitaminspritzen sind i.d.R. nur dann gerechtfertigt, wenn tatsächlich ein spezifischer Vitaminmangel nachgewiesen werden kann.
Statt Multivitamin-Präparaten werden in diesem Fall aber ehr bestimmte Vitamine oder Vitaminkombinationen verabreicht, die fehlenden eben.
Die beschriebene Situation mag oft glimpflich ausgehen - in vielen Fällen aber auch nicht. Denn jedes Jahr sterben zahlreiche Reptilien durch überdosierte Vitamine!
Deutsche Tierärzte sind hervorragend ausgebildet – aber leider kennen sich nicht alle mit der Behandlung von Reptilien aus.
Diese Tierärzte für Reptilien empfiehlt die Reptilien-Community.
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