Überhitzung ("Hitzeschlag")
Beschreibung
Terrarien sind immer dann überhitzungsgefährdet, wenn hohe Außentemperaturen die Wirkung der künstlichen Heizquellen verstärken. Während des Hochsommers können die Innentemperaturen der Wohnräume – und somit auch die Temperaturen im Terrarium – weit über die empfohlenen Höchstwerte ansteigen. Insbesondere bei unzureichender Durchlüftung kann dies schnell zur Überhitzung der Tiere führen, mit oft tödlichen Folgen.
Zeichen für zu hohe Temperaturen
- Tiere suchen schattige Bereiche auf.
- Langer Aufenthalt im Wasserbecken
- Tiere vergraben sich
Symptome
- Unruhe
- Schaumbildung am Maul
- Eventuell Erbrechen oder Auswürgen von Nahrung
- Bewegungsstörungen, Krämpfe
- Benommenheit, Lethargie, Kollaps, Tod
Ursachen
Häufig:
- Hohe Außentemperaturen in den Sommermonaten
- Direkte Sonneneinstrahlung in das Terrarium
- Zugebaute Belüftungsschlitze
Gelegentlich:
- Fehlendes Temperaturgefälle: intensive Bestrahlung oder Beheizung ohne adäquate Schattenplätze bzw. Ausweichmöglichkeiten.
- Zu kleine Terrarien
- Zu tief montierte Wärmestrahler (vor allem Rotlicht- und Keramikstrahler)
- Zu groß dimensionierte oder zu warme Heizmatten
- Defekte Aquarienheizstäbe
- Fehlende Wasserbecken
- Zu geringe Flüssigkeitsversorgung
- Fehlendes Bodensubstrat
Therapie
- Bringe das Tier in einen kühleren Bereich und bedecke es mit einem feuchten Tuch oder besprühe es mit handwarmem Wasser. Zu starke Temperaturunterschiede sollten vermieden werden – sonst droht ein Kreislaufkollaps!
- Zur Kreislaufstabilisierung: Effortil-Tropfen oral verabreichen
- Befindet sich das Tier in stabilem Zustand, sorgt ein Bad in handwarmem Wasser (unter Beobachtung!) für die nun dringend erforderliche Flüssigkeitszufuhr. Ist ein Bad nicht möglich, sollten geeignete Möglichkeiten zur Flüssigkeitsaufnahme angeboten werden.
Vorsorge
- In den warmen Sommermonaten müssen die Temperaturen im Terrarium sorgfältig überwacht und bei Bedarf angepasst werden. Die Lüftungsschlitze sollten nicht durch Einrichtungsgegenstände oder Technik verbaut sein, damit eine gute Luftzirkulation gewährleistet ist. Bei besonders heißen Wetterperioden sollte die Terrarienbeheizung und eventuell auch die Beleuchtung abgeschaltet werden. Ferner ist auf Schattierung und gute Durchlüftung des Zimmers zu achten. Badeschalen können für Abkühlung sorgen. Auf konstante und ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist während der Sommermonate besonders zu achten.
- Direkte Sonneneinstrahlung kann Glasbehälter so stark erwärmen, dass eine lebensbedrohliche Überhitzung droht. Artgerechte Temperaturen können wesentlich besser eingehalten werden, wenn das Terrarium an einem Platz steht, den die Sonne nicht erreicht.
- Ausreichend große, richtig platzierte und nicht verbaute Lüftungsschlitze verringern die Gefahr eines Hitzestaus.
- Nur geräumige Terrarien gewährleisten ein ausreichendes Temperaturgefälle mit genügend Schattenplätzen und Rückzugsmöglichkeiten.