Verletzung des Bewegungsapparates
Beschreibung
Die häufigsten Verletzungen des Bewegungsapparates sind: Verstauchung, Verrenkung, Zerrung und Fraktur.
Symptome
- Bewegungseinschränkung, Schonhaltung
- Eventuell Schwellung des betroffenen Bereiches
Spezifische Symptome
- Bei Verletzung des Kiefers: Einschränkung der Nahrungsaufnahme, Nahrungsverweigerung
- Bei Verletzung der Extremitäten: Bewegungsunlust, Lahmheit, Gliedmaßen schleifen hinterher.
- Für eine Fraktur (Bruch) sprechen folgende Zusatzsymptome: abnorme Beweglichkeit, Knirschen, Formveränderungen
Ursachen
- Abnorme Bewegungen, Stoß, Sturz
- Panikreaktionen bei neuerworbenen Tieren, Revierkämpfe, Fortpflanzung
- Frakturen werden durch metabolische Knochenerkrankungen (Rachitis) begünstigt.
- Echsen sind aufgrund ihrer Lebensweise besonders häufig betroffen.
Therapie
- Leichte Formen von Verstauchung oder Zerrung können mit Arnika-Salbe behandelt werden.
- Schwellungen sprechen gut auf Lymphdiaral-Salbe an.
- Besteht der Verdacht auf eine Fraktur, sollte umgehend ein reptilienkundiger Tierarzt aufgesucht werden. Bis dahin wird das Tier in einem separaten Quarantänebecken auf Küchenpapier untergebracht. Sind äußere Verletzungen erkennbar, liegt möglicherweise ein offener Bruch vor. In diesem Fall wird die Wunde schnellstmöglich mit Wasser gereinigt, mit verdünnter Betaisodona-Lösung antiseptisch behandelt und anschließend mit Betaisodona-Salbe abgedeckt. Die Behandlung wird bis zum Arzttermin regelmäßig wiederholt. Um Infektionen zu vermeiden, wird ein offener Bruch in der Regel mit einem Breitbandantibiotikum behandelt.
Begleitende Maßnahmen
- Ruhigstellung des betroffenen Gelenkes: Das Tier wird in einem separaten Terrarium untergebracht. Vorhandene Klettermöglichkeiten sollten entfernt werden.
- Lokale Wärme fördert den Heilungsverlauf. Deshalb sollten die Temperaturen am Aufwärmplatz überprüft und gegebenenfalls optimiert werden. Siehe: Bodenwärme
Vorsorge
- Während der Eingewöhnungsphase neuerworbener Tiere ist es ratsam, das Terrarium abzudecken oder für adäquaten Sichtschutz zu sorgen, um Panikreaktionen zu vermeiden.
- Insbesondere bei revierbildenden Arten ist auf ein angemessenes Gruppenverhältnis und für ausreichend große und gut strukturierte Terrarien zu sorgen. Notfalls müssen Rivalen getrennt oder besonders aggressive Tiere einzeln gehalten werden. Detaillierte Infos findest Du unter: Paar-, Gruppenhaltung, Vergesellschaftung
- Achte auf ein angemessenes Geschlechterverhältnis: Männchen sind untereinander häufig unverträglich. Bei einigen Arten gilt das sogar für Weibchen.
- Durch kluge Terrarien-Gestaltung kannst Du Verletzungsgefahren minimieren.
- Tiere sollten nach Möglichkeit nicht hochgehoben oder außerhalb des Terrariums herumtragen werden.
- Schwere Einrichtungsgegenstände müssen gut stabilisiert bzw. befestigt werden.