Tipps für Schildkröten-Freigehege
Für eine artgerechte Haltung ist es erforderlich, mediterrane Landschildkröten im Freigehege zu halten.
- Ein optimales Gehege ist nach Süden ausregerichtet, stark besonnt und windgeschützt.
- Ein kalkreicher Boden mit eingestreuten größeren Steinen und eine üppige Bepflanzung mit lichten Stellen sorgen für artgerechte Bedingungen.
- Ein Frühbeet (am besten aus UVB-durchlässigem Kunststoff) dient als warmer Rückzugsort bei kühlen Witterungsverhältnissen, Kälteeinbrüchen und während der Übergangszeiten.
- Bei Gehegen mit geringem Sonneneinfall sollten dort zusätzliche Wärme- und UV-Lampen montiert werden.
- Ein Hügel aus aufgeschütteter Erde (Sand/Erde-Gemisch) dient als Sonnenplatz und zur Eiablage.
- Auch Schattenplätze dürfen nicht fehlen. Gut geeignet sind z.B. Büsche, Erdhöhlen oder Bereiche mit üppiger Bepflanzung.
- Mediterrane Landschildkröten ernähren sich im Idealfall fast ausschließlich von Wildkräutern.
In der Regel muss allerdings zugefüttert werden, z.B. mit Futtertabs, Möhren und Salat. Dieses Beifutter sollte nach Möglichkeit abends entsorgt werden, um keine Ratten anzulocken. - Sehr wichtig ist die tägliche Versorgung mit frischem Wasser, am besten in Form eines flachen Badebeckens. Dieses sollte problemlos zu reinigen sein, denn Schildkröten scheiden dort bevorzugt Harn und Kot aus.
- Das Gehege benötigt eine ausreichend hohe Umzäunung, denn Schildkröten können ausgezeichnet klettern. So wird berichtet, dass sie selbst Maschendrahtzäune überwinden können. Eine gute Umzäunung kann außerdem Fressfeinde fernhalten.
- Potentielle Fressfeinde sind Krähen, Elstern, Marder und Ratten - vor allem für jüngere Tiere.
- Krähen und Elstern sind durch Zäune oder Mauern leider nicht aufzuhalten. Deshalb sollten Jungtiergehege durch zusätzliche Gitter- oder Netzabdeckungen gesichert werden.
- Ratten sind vor allem bei Freiland-Überwinterungen eine Gefahr.
- Hunde missbrauchen Schildkröten mitunter als "Ersatzknochen" und können so schwere Panzerverletzungen verursachen.
Katzen zeigen sich glücklicherweise i.d.R. desinteressiert. - Ein Befall mit Zecken, Milben und anderen Hautparasiten kann gelegentlich vorkommen.
- Auch bestimmte Schmeißfliegen-Arten, sogenannte Fleischfliegen, stellen eine gewisse Gefahr dar.
Diese legen ihre Eier von allem in offene Wunden. Die Larven ernähren sich von totem und lebendem Gewebe – und können so erheblichen Schaden anrichten.
Fleischfliegen werden durch Aas- und Kotgeruch angelockt. - Aus diesem Grund solltest Du Schildkröten mit größeren Verletzungen oder chronischem Durchfall zügig behandeln und gegebenenfalls bis zum Ausheilen in ein mit Fliegendraht abgedecktes Terrarium überführen.
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