Terrarium und Einrichtung
Die wichtigsten Tipps zur Einrichtung eines artgerechten Terrariums:
- Die notwendige Größe eines Terrariums hängt von der Anzahl, Körpergröße und Lebensweise der gehaltenen Art ab. Bewegungsfreudige Arten benötigen i.d.R. größere Terrarien. Für Jungtiere, sehr kleine Reptilien und kranke Tiere sind kleinere Terrarien geeigneter.
- Kletternde Arten und Baumbewohner benötigen in der Regel hohe Terrarien mit guter Durchlüftung, Bodenbewohner hingegen flache Terrarien mit großer Grundfläche. Für halb-aquatile Arten werden Terrarien mit Land- und Wasserteil verwendet, für aquatile Arten ein reines Aquarium.
- Zur ausreichenden Luftzirkulation sollten an mindestens zwei Seiten Lüftungsgitter angebracht sein, die eine ausreichende Größe besitzen und nicht durch Einrichtungsgegenstände verbaut sind. Auch die korrekte Positionierung ist wichtig: Gegenüberliegende Lüftungsgitter verursachen Zugluft.
- Verkleidete Seiten- und Rückwände bieten Sichtschutz und geben den Tieren ein Gefühl der Sicherheit.
- Die Innenausstattung richtet sich nach der Lebensweise der jeweiligen Art. Alle Einrichtungsgegenstände müssen gut befestigt werden, um Unfälle zu vermeiden. Spitze oder scharfkantige Einrichtungsgegenstände können zu Verletzungen führen und sollten deshalb nicht verwendet werden.
- Das Substrat sollte möglichst wenig Staub produzieren und keine schädlichen Chemikalien enthalten. Vorsicht ist bei feinkörnigem Material wie Sand oder Kies geboten. Substrate dieser Art bleiben leicht am Futter haften oder werden sogar gezielt gefressen (vor allem bei Kalziummangel), was zu schwerer Verstopfung oder Darmverschluss führen kann. Holzspäne werden bisweilen eingeatmet und lagern sich in den Lungen ab. Holz, Kork oder Wurzeln werden oft mit Insektiziden und Fungiziden behandelt. Rindensubstrate können giftiges Harz absondern.
- Das Bodensubstrat sollte zur gehaltenen Art passen. Bewohner der Wüsten und Hochgebirge bevorzugen in der Regel wasserdurchlässige Böden, z.B. Sand, Steine oder Kies, Reptilien aus tropischen Regenwäldern wasserspeichernde Substrate wie z.B. Torf, Kokosfaser oder Xaxim. Mediterrane Arten mögen Mischungen aus Sand, Stein und ungedüngter Gartenerde. Achte dabei auf eine ausreichende Füllhöhe.
- Die Verwendung lebender Pflanzen sorgt für artgerechte Bedingungen. Du solltest allerdings bedenken, dass gekaufte Pflanzen in der Regel stark mit Pestiziden belastet sind und deshalb vor der Verwendung gründlich gereinigt werden sollten. In vielen Fällen sind Plastikpflanzen besser geeignet, z.B. bei Pflanzenfressern oder wühlenden Arten.
- Das Terrarium sollte nach Möglichkeit in einem ruhigen Bereich der Wohnung stehen. Der Flur ist dafür also wenig geeignet. Zugige Bereiche oder Raucherzimmer sind zu meiden. Sonnenexposition kann Glasbehälter so stark erwärmen, dass eine lebensbedrohliche Überhitzung droht. Artgerechte Temperaturen können wesentlich besser eingehalten werden, wenn das Terrarium an einem schattigen Platz steht.
Zur Grundausstattung gehören außerdem:
- Minimum-Maximum-Thermometer zur Messung der Lufttemperatur
- Hygrometer zur Messung der Luftfeuchtigkeit
- Quecksilber-Thermometer zur Ermittlung der Temperatur am Aufwärmplatz
- Wasser- und Futterschale
- Wet-Box (für die meisten Echsen und Schlangen)
- Wasserzerstäuber (oder UV-Vernebler, Regenanlage)
- Lichtquelle
- Wärmequelle (Wärmelampe, Heizmatte, Heizschlange, Heizstein)
- UV-Lampe (nicht bei allen Arten)
Detaillierte Informationen zu den einzelnen Themen findest Du in unseren Rubriken:
Das Bodensubstrat, Klimazonen, Bodenheizung, Luftfeuchtigkeit, Problematische Lampen und Lampenkombinationen, Tageslicht, Temperatur-Messung, Temperaturen im Terrarium, Terrarienlampen, UV-Strahlung, Vorzugs- und Betriebstemperatur