Erfrierung
Symptome
- Geschwollene, verklebte Augen
- Rötung der Haut. In schweren Fällen: dunkel verfärbte, abgestorbene Hautstellen
- Schwer betroffene Tiere wirken oft regungslos und zeigen nur geringe Lebenszeichen. Mögliche Erfrierungsschäden sind erst nach allmählicher Erwärmung erkennbar.
Mögliche Begleitsymptome
- Linsentrübung
- Schwellungen des Bindegewebes, manchmal wirkt das gesamte Tier angeschwollen (Ödeme).
- Flüssigkeitsaustritt zwischen den Panzerschuppen
Ursachen
- Zu kühle Überwinterung
- Überwinterung im Freien bzw. im Gartenteich
- Bei ganzjähriger Freilandhaltung sind Frosteinbrüche im Frühjahr besonders gefährlich
Therapie
- Die Tiere sollten sehr langsam erwärmt werden, bei hoher Luftfeuchtigkeit und 3 Grad Erwärmung pro Stunde.
- Bei schweren Erfrierungen besteht potentiell Lebensgefahr durch bakterielle Infektionen, Nierenversagen oder absterbendes Gewebe! Suche deshalb umgehend einen reptilienkundigen Tierarzt auf.
- Halte das Tier bis zum Arzttermin möglichst steril in einem separaten, gut belüfteten Behälter ohne Einstreu.
- Besonders wichtig ist eine hohe Luftfeuchtigkeit (häufig sprühen oder Vernebler einsetzen) sowie eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung.
- Bei Zeichen einer starken Dehydratation: Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr mit Ringerlösung, physiologischer Kochsalzlösung (0,9% NaCl) oder Elektrolytlösung (z.B. Elotrans) über das Trinkwasser, in Form von Bädern oder oral in kleinen Portionen per Einwegspritze.
- Behandlung von oberflächlichen Wunden oder Verletzungen: 1. Desinfektion mit Octenisept®-Spray. 2. Wundschutz mit Octenisept®-Gel. Dieses legt einen feinen Schutzfilm über die verletzte Stelle und schützt sie dadurch vor Keimen.
- Behandlung einer möglichen Augenerkrankung oder Linsentrübung: siehe Augenerkrankungen
Vorsorge
- Optimierung der Überwinterungsbedingungen
- Keine Überwinterungen im Freien. Diese sind aufgrund nicht kalkulierbarer Temperaturschwankungen in unseren Breitengraden immer riskant.
- Ideal ist eine Überwinterung im separaten Kühlschrank.