Dehydratation (Austrocknung)
Symptome
- Gewichtsverlust.
- Faltige Haut im Nacken und entlang der Körperseiten. Zieht man an einer Hautfalte, zieht sie sich erst nach einer gewissen Zeit wieder in die ursprüngliche Position zurück.
- Eingefallene Augen
- Eingedickter Kot, Verstopfung
- Erhöhtes Flüssigkeitsbedürfnis
- Appetitmangel und Bewegungsunlust
Ursachen
- Mangelnde Flüssigkeitszufuhr
- Trockene Haltungsbedingungen
- Nach Überwinterung oder Sommerruhezeit
- Krankheitsbedingte Flüssigkeitsverluste, z.B. aufgrund von Durchfall, Gastroenteritis, Diabetes, starkem Parasitenbefall
Komplikationen
- Nierenerkrankung, Nierenversagen
- Anreicherung von toxischen Substanzen im Blut
- Urämie, Nierensteine, Gicht
- Darmverschluss
- Hypovolämischer Schock
Therapie
Achtung!
Die nachfolgenden Informationen können und sollen nicht den Gang zum Tierarzt ersetzen.
- Im Vordergrund steht eine allgemeine Verbesserung der Flüssigkeitsversorgung.
- Frisches Trinkwasser sollte kontinuierlich zur Verfügung stehen und täglich erneuert werden. Ein hoher Chlorgehalt wird reduziert, indem man das Wasser einen Tag stehen lässt. Ein wenig Heu in der Wasserschale verbessert oft die Trinkbereitschaft. Viele Reptilien animiert man zum Trinken, indem man sie mit Wasser besprüht.
- Wasser sollte in richtiger Form angeboten werden. Manche Arten benötigen Wasser in Tropfenform, andere wiederum bevorzugen bewegtes Wasser (der Zoofachhandel bietet geeignete Tropftränken an). Viele Chamäleons müssen regelmäßig mittels Pipette getränkt werden.
- Viele Schlangen und Landschildkröten decken einen Teil ihres Flüssigkeitsbedarfs über die Haut oder Harnblase. Deshalb benötigen sie ein Badebecken und feuchte Bereiche im Terrarium. Alternativ eignen sich regelmäßige Bäder in handwarmem Wasser.
- Zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit wird morgens und abends Wasser ins Terrarium gesprüht oder ein UV-Vernebler eingesetzt. Als Alternative, vor allem für Schlangen, eignet sich eine Wet-Box.
- Ernährungsumstellung: viel Frisch- und Frostfutter, wenig Trockenfutter.
- Mit einer Einwegspritze kann isotonische Flüssigkeit, z.B. Ringerlösung, in kleinen Portionen oral verabreicht werden. Gegebenenfalls können der Lösung Vitamin- bzw. Mineralstoffpräparate zugesetzt werden.
- Bei stärkerer Austrocknung: Tägliche lauwarme Bäder (25-30°C) in einer selbst hergestellten Elektrolytmischung. Herstellung von 1 Liter Elektrolytmischung: : 10 Gramm Salz und 50 Gramm Zucker auf 940 ccm Wasser.
- Führen diese Maßnahmen nicht innerhalb kurzer Zeit zum Erfolg, sollte ein reptilienkundiger Tierarzt aufgesucht werden, um nach einer möglichen Grunderkrankung zu suchen. Stark dehydrierte Tiere können dort mit Flüssigkeitsinfusionen versorgt werden.
Vorsorge
- Optimierung der Flüssigkeitsversorgung