Posthibernale Sepsis
Beschreibung
Bei der posthibernalen Sepsis kommt es während oder unmittelbar nach einer Überwinterung zur starken, bisweilen ungehemmten Ausbreitung von Krankheitserregern, Toxinen oder giftigen Abbauprodukten im Körper. Die posthibernale Sepsis ist eine sehr ernste Erkrankung, die unbehandelt meistens zum Tode führt.
Symptome
- Punktförmige oder flächige Rötungen des Bauchpanzers
Mögliche Begleitsymptome
- Häufige Begleiterkrankung ist die posthibernale Anorexie mit Nahrungsverweigerung und Lethargie. Eingefallene Augen, faltige Haut als Zeichen einer Dehydratation. Oft vergräbt sich das Tier wieder.
- Ödeme (teigige Schwellungen) im Bereich des Panzers
Komplikationen
- Generalisierte Sepsis
- Septischer Schock
- Hypoglykämie (Unterzuckerung) bis hin zum hypoglykämischen Schock
- Nierenerkrankung, Nierenversagen
- Hohe Infektanfälligkeit durch geschwächtes Immunsystem
- Anreicherung toxischer Produkte, z.B. Urämie (Gicht)
- Vitaminmangel, vor allem Vitamin D, A , C, E
Ursachen
- Überwinterung kranker Tiere
- Überwinterung geschwächter Tiere (z.B. durch Parasitenbelastung)
- Zu feuchte Überwinterung begünstigt bakterielle und mykotische Erkrankungen.
- Überwinterung im Freien
Therapie
- Stufenweise Erhöhung der Höchsttemperatur am Sonnenplatz um täglich 2 °C, von 36 °C bis auf maximal 50 °C, am besten durch Montage einer zusätzlichen Wärmelampe. Die Bestrahlungsdauer sollte der Sonnenscheindauer im Habitat (während der Hauptaktivitätsmonate) entsprechen. Detaillierte Informationen unter: Fiebertherapie.
- Es besteht potentiell Lebensgefahr. Suche deshalb baldmöglichst einen reptilienkundigen Tierarzt auf.
Begleitende Maßnahmen
- Wirkt das Tier relativ stabil, werden zusätzlich täglich lauwarme Bäder zur Förderung von Wasseraufnahme und Harnausscheidung durchgeführt. Dem Badewasser wird Glukose zugesetzt (1,5 Teelöffel Zucker auf 1 Liter Wasser). Weitere Maßnahmen findest du unter: Posthibernale Anorexie
- Ist das Tier in sehr schlechtem Zustand, sollte es möglichst wenig belastet werden. Häufig gräbt es sich ein und ignoriert die Wärmelampe. In diesem Fall sollten bis zum Arzttermin keine weiteren Maßnahmen durchgeführt werden.
Vorsorge
- Maßnahmen vor der Überwinterung: Führe eine Kotuntersuchung durch und überprüfe den Gesundheitszustand deines Tieres. Kranke oder geschwächte Tiere sollten nicht überwintern.
- Optimiere die Überwinterungsbedingungen.
- Überwinterungen im Freien sind risikoreich. Wesentlich sicherer ist eine Überwinterung im Kühlschrank.