Quarantäne
Die Quarantäne kranker Tiere
Quarantäne verhindert, dass sich Infektionen oder Parasiten auf den Bestand ausbreiten, und ermöglicht eine gezielte Kontrolle und Therapie. Das erkrankte Tier wird außerdem entlastet, da Revierkonflikte mit Artgenossen entfallen und jederzeit der freie Zugang zu Wärmequelle, Futter und Wasser gewährleistet ist.
Erkrankte Tiere werden von ihren Artgenossen getrennt und in einem separaten Quarantänebecken untergebracht – nach Möglichkeit in einem anderen Zimmer. Die Haltung erfolgt auf Küchenpapier (notfalls auch Zeitungspapier).
Die Einrichtung kann minimal sein, aber Wasserschale und Unterschlupf, z.B. aus Pappe, dürfen nicht fehlen. Falls noch Platz ist, könnte eine kleine Wet-Box die Ausstattung perfektionieren. Das Küchenpapier wird täglich gewechselt, um über Kot und Urin ausgeschiedene Krankheitserreger zügig zu entfernen.
Einrichtung und Betrieb des Quarantänebeckens
- Im Quarantänebecken sollte unbedingt eine Wärmequelle vorhanden sein, denn gerade bei Erkrankungen ist eine optimale Wärmezufuhr für den Heilungsprozess unerlässlich.
- Obwohl Quarantänebecken häufig recht klein sind, muss unbedingt darauf geachtet werden, dass sowohl ein hell-warmer als auch ein schattig-kühler Bereich vorhanden sind.
- Besonders wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Ein Quarantänebecken besitzt keinen natürlichen Bodengrund, der für artgerechte Luftfeuchtigkeit sorgen könnte. Deshalb sollte regelmäßig Wasser gesprüht werden und täglich eine Schale mit frischem Wasser bereit stehen.
- Die Trinkbereitschaft kann stimuliert werden, wenn man abgestandenes Leitungswasser verwendet, dem etwas Heu zugesetzt wurde.
- Um eine Keimverschleppung in andere Terrarien zu verhindern, werden im Quarantänebecken separate Futterschalen und Pflegegeräte verwendet, die anschließend gründlich mit heißem Wasser gereinigt, gegebenenfalls auch abgekocht werden. Es empfiehlt sich, die Hände zusätzlich zu desinfizieren, z.B. mit Sterillium®.
- Bei der täglichen Reinigung und Fütterung sollte das Quarantänebecken immer als letztes versorgt werden.
- Achtung: Manche Infektionen können über die Luft oder durch freilaufende Futtertiere übertragen werden!
Quarantäne neuerworbener Tiere
Grundsätzlich wird empfohlen, alle neuerworbenen Tiere einer Quarantäne von 4–9 Wochen zu unterziehen, um den restlichen Bestand vor ansteckende Krankheiten zu schützen.
Während dieser Zeit sollten mindestens zwei Kotproben im Abstand von 14 Tagen auf Parasiten untersucht werden. Vor allem aber ist auf mögliche Krankheitssymptome zu achten.
Besteht Krankheitsverdacht, kann die Quarantäne beliebig ausgedehnt werden.
Quarantäne - kompakt
- Einzelhaltung im Quarantänebecken, nach Möglichkeit in einem separaten Raum
- Minimale Einrichtung: Küchenpapier, Wasserschale, Futterschale, Unterschlupf
- Küchenpapier und Wasser mindestens einmal täglich wechseln
- Technische Ausstattung: Wärmequelle, Beleuchtung, Mess- und Regeltechnik.
- Eventuell außerdem: UV-Lampe
- Für artgerechte Luftfeuchtigkeit sorgen, deshalb regelmäßig Wasser sprühen und/oder eine Wetbox verwenden.
- Einweghandschuhe, separate Pflegegeräte und Desinfektionsmittel verwenden