Die Krankheiten tagaktiver Geckos
Eine Übersicht der häufigsten Haltungsfehler und Krankheiten bei Phelsuma madagascariensis, P.lineata, P. laticauda, P. quadriocellata, P. grandis, P. dubia, Lygodactylus williamsi und anderen tagaktiven Geckoarten.
„Wenn ein Taggecko Symptome zeigt, ist die Krankheit bereits weit fortgeschritten.“ Diese Meinung hört man häufig - auch von Tierärzten und anderen Experten der Terraristik.
Allerdings führen viele Krankheiten bereits in frühen Stadien zu bestimmten Verhaltensänderungen, die ein aufmerksamer Beobachter erkennen kann - wenn er weiß, worauf zu achten ist.
- Taggeckos reagieren auf Unwohlsein und Schmerz oft mit Gereiztheit und verstärkter Aggressivität.
- Weitere typische Begleiterscheinung sind geringer Appetit oder vollständige Nahrungsverweigerung.
- Ein guter Stimmungsindikator ist die Haut. In der Regel signalisieren satte und bunte Farben Wohlbefinden. Dunkle oder blasse Farben hingegen sind ein Zeichen für Stress, Schmerz, Schwäche oder Unwohlsein.
- Viele Krankheiten gehen mit einer allgemeinen Schwächung einher. Diese äußert sich in Bewegungsunlust und nachlassender Körperspannung.
- Auffällige Bewegungen oder veränderte Bewegungsabläufe können ein Zeichen für Schmerz sein.
- Bei akuten Infektionen verspüren Taggeckos ein gesteigertes Bedürfnis nach Wärme. Deshalb halten sie sich auffallend lange an warmen Plätzen auf – mitunter tagelang.
- Kranke Taggeckos neigen dazu, sich zurückzuziehen. Je ausgeprägter das Rückzugsverhalten ist, desto schwerer ist meistens auch die Erkrankung.
- Behalte die Ausscheidungen Deines Tieres im Auge. Veränderungen sind oft der erste und auffälligste Hinweis auf eine Erkrankung.
Bei genauer Untersuchung wirst Du vielleicht noch weitere Veränderungen feststellen können. Diese weisen Dir den Weg zu bestimmten Krankheiten und sind deshalb der erste Schritt für eine erfolgreiche Therapie.
Hierbei unterstützt Dich unser SYMPTOM-FINDER.
Mehr als 90% aller Reptilien-Krankheiten werden durch suboptimale Haltungsbedingungen verursacht – dies zeigt, wie wichtig eine artgerechte Haltung für die Gesundheit unserer Reptilien ist.
Wenn ein Tier bereits erkrankt ist, kann meistens nur noch der Tierarzt helfen. Zusätzlich ist jedoch eine konsequente Verbesserung der Haltungsbedingungen unerlässlich – andernfalls kann die Krankheit erneut ausbrechen.
Der Aufwand wird mit Sicherheit belohnt, denn bereits durch geringfügige Haltungsverbesserungen lassen sich großartige Effekte erzielen.
Typische Haltungsfehler:
- Überfütterung
- Zu häufige Fütterung süßer Nahrung
- Zu schwache Beleuchtung (Licht und UV)
- Zu kleines Gehege
- Vergesellschaftung gleichgeschlechtlicher Tiere
- Zu wenig Verstecke (Paar- und Gruppenhaltung)
- Zu wenig Sonnenplätze (Paar- und Gruppenhaltung)
KRANKHEITEN
Häufig:
Übergewicht, Rachitis, Darmparasiten, Hautparasiten, Durchfall, Verstopfung, Dehydratation, Häutungsprobleme, Verletzung von Haut und Bindegewebe, Lebererkrankung, Nierenerkrankung, Legenot, Mangelernährung, Nahrungsverweigerung
Gelegentlich:
Augenerkrankung, Bindehautentzündung, ZNS-Erkrankung, Atemwegserkrankung, Schnupfen, Stomatitis, Herz-Kreislaufschwäche, Gastroenteritis, Abmagerung, Gallenwegserkrankung, Pankreatitis, Harnwegsinfektion, Harnsteine, Gicht, Entzündung der Femoraldrüsen, Erkrankung der Kloake, Penis- und Hemipenis-Erkrankung, Darmverschluss, Darmvorfall, Bakterielle Hautinfektion, Haut-Mykose Wundinfektion, Abszess, Schwanz-& Zehennekrose, Gelenkserkrankung, Spondylose, Verletzung des Bewegungsapparates, Verletzung der Nerven, Ödem, Hypoglykämie, Diabetes, Anämie, Erschöpfungssyndrom, Neoplasie, Vitamin A-Mangel, Vitamin A-Überdosierung, Vitamin C-Mangel, Vitamin D-Überdosierung, Vitamin E-Mangel, Schock, Sepsis, Vergiftung, Überhitzung, Verbrennung, Akute Stressbelastung, Chronische Stressbelastung
Selten:
Polyneuropathie, Schilddrüsen-Unterfunktion, Ohrabszess, Papillomatose, Erfrierung, Vitamin B1-Mangel
Ansteckende Krankheiten:
Milben, Kokzidien, Kryptosporidien, Amöben, Bandwürmer, Spulwürmer, Filarien, Hakenwürmer, Zungenwürmer, Hexamiten