Filarien (Fadenwürmer)
Beschreibung
Wildfänge leiden mitunter an Filarien-Befall. Diese parasitierenden Fadenwürmer durchlaufen einen indirekten Entwicklungszyklus mit blutsaugenden Hautparasiten als Zwischenwirten. Filarien können mehrere Zentimeter groß werden. Sie befallen vorwiegend Bindegewebe, Lymph- und Blutbahnen. Abgestorbene Filarien können durch Verlegung der Lymphgefäße ausgeprägte Ödeme verursachen. Eine Verstopfung der Blutgefäße kann Thrombosen und sichtbare Hautnekrosen zur Folge haben. In der Terrarienhaltung sind vor allem Schlangen betroffen.
Symptome
- Dunkle Flecken auf der Haut, eventuell mit Knotenbildung (Hautnekrosen)
- Teigige Schwellungen der Haut oder einzelner Gliedmaßen (Ödem)
- Bewegungsunlust, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Nahrungsverweigerung
- Bisweilen sind einzelne Würmer mit bloßem Auge erkennbar, insbesondere unter der Haut oder im Auge
Komplikationen
- Thrombose
- Embolie
- Aneurysma
- Sepsis
Ursachen
- Übertragung durch blutsaugende Hautparasiten wie Milben, Zecken, Egel
Therapie
- Eine medikamentöse Therapie ist problematisch, da abgetötete und im Körper verbleibende Filarien lebensbedrohliche Komplikationen verursachen können. Bei Bedarf können oberflächlicher Filarien chirurgisch entfernt werden.
- Zur Vermeidung septischer Komplikationen: Erhöhung der Temperatur am Aufwärmplatz um 3–5 °C, am besten durch Montage einer zusätzlichen Wärmelampe. Die Bestrahlungsdauer sollte der Sonnenscheindauer im Habitat (während der Hauptaktivitätsmonate) entsprechen. Detaillierte Informationen unter: Fiebertherapie
Begleitende Maßnahmen
- Konsequente Eliminierung von Milben und anderen blutsaugenden Hautparasiten, damit eine Reinfektion ausbleibt und die Erkrankung nicht auf andere Terrarienbewohner übertragen werden kann.
Vorbeugung
- Quarantäne für neuerworbene Tiere, insbesondere für Wildfänge
- Konsequente Milbenbekämpfung
- Stärkung des Immunsystems durch artgerechte Haltungsbedingungen