Vitamin C-Mangel
Beschreibung
Gelegentlich auftretende Mangelerscheinung, die bisher vorwiegend bei Boas, Pythons und einigen Echsenarten beobachtet wurde.
Symptome
- Boas und Pythons: glanzlose, dünne Haut, die leicht Hautwunden bzw. Hauteinrisse verursacht
- Eventuell Zahnfleischbluten, Stomatitis, Defekte der Kauleiste
- Schlechte Wundheilung
- Erhöhte Infektionsanfälligkeit für Atemwegserkrankungen
Ursachen
- Vitamin-C-arme Ernährung
- Darmerkrankungen, Nierenerkrankungen, Parasiten
- Zu niedrige Temperaturen, dadurch unvollständige Nahrungsverwertung
- Erhöhter Bedarf durch physische und psychische Belastungen, z.B. Gravidität, Krankheiten, Stress. Tiere im Wachstum sind besonders gefährdet.
Therapie
- Behandlung möglicher Haut- oder Schleimhautwunden: 1. Wunde auswaschen und reinigen. 2. Desinfizierung mit Octenisept®-Spray. 3. Wundschutz mit Octenisept®-Gel. Dieses legt einen feinen Schutzfilm über die betroffene Stelle und schützt sie dadurch vor Keimen. 4. Die Behandlung wird, je nach Ausmaß der Entzündung, ein- oder mehrmals täglich bis zur Ausheilung durchgeführt.
- Pflanzenfresser: Verwende geeignete Präparate, z.B. Korvimin oder Nekton, oder füttere Vitamin-C-haltige Nahrungsmittel. Pflanzen mit sehr hohem Vitamin-C-Gehalt sind z.B. Hagebutte, Sanddorn, Schwarze Johannisbeere, Petersilie, Grünkohl, Brokkoli und Paprika. Einige dieser Pflanzen haben allerdings ein ungünstiges Kalzium-Phosphor-Verhältnis!
- Fleischfresser: Futtertiere werden unmittelbar vor Verfütterung mit einem Vitamin-C-haltigen Präparat bestäubt (z.B. Korvimin).
Vorsorge
- Herbivoren: Füttere artgerecht und abwechslungsreich. Werte einseitiges Futter durch geeignete Vitaminpräparate auf.
- Carnivoren und Insektivoren: Füttere artgerecht und abwechslungsreich. Verwende nur komplette Futtertiere und achte darauf, dass auch die Futtertiere vitaminreich ernährt wurden. Das Futter sollte mit einem geeigneten Vitaminpräparat eingestäubt werden.
- Für eine normale Verdauung und Nährstoffaufnahme sind artgerechte Temperaturen erforderlich.
Kommentar
Anfällig für Mangelzustände sind vor allem Jungtiere und trächtige Weibchen, denn sie haben einen erhöhten Vitaminbedarf. Auch einige Krankheiten können Vitaminmangel verursachen. Hierzu zählen vor allem starker Parasitenbefall, Darm- und Nierenerkrankungen. Vitamin C findet sich vorwiegend in frischem Obst und Gemüse. Fleischfresser können Vitamin C zum Teil selbst produzieren und decken den Restbedarf durch Verzehr des Magen- und Darminhaltes ihrer Beutetiere. Um eine ausreichende Vitamin- und Mineralstoffversorgung zu gewährleisten, sollten deshalb ausschließlich komplette Futtertiere verwendet werden, inklusive Innereien, Darminhalt, Skelett und Haut. Die Futtertiere sollten ihrerseits gut ernährt werden, um einen ausreichenden Gehalt an Vitaminen und Mineralien zu gewährleisten.