Bandwürmer (Cestoden)
Beschreibung
Bandwürmer kommen hauptsächlich bei Wildfängen und Farmtieren vor. Im Terrarium können sie sich nur schwer verbreiten, da sie einen indirekten Entwicklungszyklus durchlaufen und Zwischenwirte benötigen. Am häufigsten erkranken Schlangen, weitaus seltener Echsen und Schildkröten. Erkrankte Tiere leiden bisweilen unter einem starken Nährstoffentzug und erhöhter Belastung des Immunsystems.
Achtung!
Die nachfolgenden Informationen können und sollen nicht den Gang zum Tierarzt ersetzen.
Symptome
- Abmagerung trotz Futteraufnahme.
- Wachstumsverzögerung bei Jungtieren
- Blasse, welke Haut
- Eventuell Bewegungsunlust und Schwäche
Mögliche Begleitsymptome
- Sparganose: einzelne oder mehrere weiche Erhebungen unter der Haut, verursacht durch Bandwurmlarven
- Verdauungsstörungen: Verstopfung, Durchfall, Auswürgen von Nahrung
Komplikationen
- Mangel an Vitamin A und B
- Mangelernährung und Abmagerung
- Verstopfung bis hin zum Darmverschluss
- Erhöhte Infektionsanfälligkeit
- Beschädigung der Darmwand
Ursachen
- Verfütterung naturentnommener Futtertiere
- Freilandhaltung
Therapie
- Medikamentöse Behandlung mit Praziquantel (Droncit) durch einen reptilienkundigen Tierarzt. Königspythons erhalten Niclosamid (Yomesan). Achtung: manche Entwurmungspräparate können für Reptilien tödlich sein!
- Lokale Bodenerwärmung bis auf maximal 40 °C. Hierzu eignen sich Heizmatten oder erwärmte Steine. Detaillierte Infos findest du unter: Bodenwärme
- Vitaminsubstitution, vor allem beim Vitamin B-Komplex
- Artgenossen aus dem gleichen Gehege sollten untersucht und gegebenenfalls mitbehandelt werden.
- Bei Sparganose: chirurgische Entfernung der Larven
Begleitende Maßnahmen
- Eventuell Nährstoffsubstitution, bei Fleischfressern z.B. mit Bioserin, bei Pflanzenfressern z.B. mit Critical Care.
- Nach der Wurmkur: Regulation der Darmflora mit geeigneten Präparaten wie z.B. Bene-Bac
Vorsorge
- Keine Verfütterung naturentnommener Kleinsäuger. Falls dies unumgänglich ist, diese vorher tieffrieren
- Stärkung des Immunsystems durch artgerechte Haltungsbedingungen
- Regelmäßige Kotuntersuchungen