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Durchfall

Symptome

  • Breiiger, schleimiger oder wässriger Kot
  • Gehäufte Kotabgabe
  • Farbveränderung oder blutige bzw. eitrige Beimengungen sind verdächtig und sollten zügig durch einen reptilienkundigen Tierarzt untersucht werden!

Komplikationen

  • Dehydratation
  • Nierenbelastung durch Flüssigkeitsmangel und Elektrolytverluste
  • Mangelernährung durch Vitamin- und Mineralstoffmangel
  • Darmblutungen
  • Darmabszesse
  • Schock

Ursachen

Physiologische Ursachen:

  • Überfütterung durch zu große Portionen 
  • Ungeeignetes, altes oder verdorbenes Futter 
  • Feuchtes oder sehr saftreiches Futter 
  • Kaltes Futter 
  • Süßes Futter, z.B. Obst, süßes Gemüse, Blattläuse 
  • Futterumstellung 
  • Akuter Stress
  • Medikamente, z.B. Antibiotika, Sulfonamide, Entwurmungsmittel 

Pathologische Ursachen:

  • Infektiöse Gastroenteritis 
  • Verschiedene Darmparasiten (meistens leichte Durchfälle) 
  • Amöben, Kokzidien und Kryptosporidien (oft schwere Durchfälle) 
  • Giftstoffe, z.B. Pflanzen- und Tiergifte, Chemikalien 
  • Als Begleitsymptom bestimmter Erkrankungen, z.B. von Mangelernährung, Lebererkrankungen, Gallenwegserkrankungen, Pankreatitis, Diabetes, Neoplasie
     

Grundlegende Maßnahmen zur Entlastung des Darmes

Achtung!
Die nachfolgenden Informationen können und sollen nicht den Gang zum Tierarzt ersetzen.

  • Futterentzug für 2 Tage, dabei aber unbedingt auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten 
  • Regulierung der Darmflora: dem Wasser (später auch dem Futter) werden für einige Tage Darmsymbionten in Pulverform beigemengt, z.B. Bierhefe oder das Präparat Bene-Bac Bird. 
  • Falls der Durchfall weiterhin besteht, folgt anschließend eine mehrtägige Diät.
  • Herbivoren wie Griechische Landschildkröten werden ausschließlich mit Heu, Heupellets, frischen und getrockneten Wiesenkräutern gefüttert. Obst oder süßes Gemüse ist strikt zu meiden.
  • Omnivoren wie Bartagame oder Wasserschildkröte erhalten ausschließlich Salat und Wiesenkräuter.
  • Bei Fleischfressern wie Boa, Python oder Kornnatter verzichtet man auf schwerverdauliche Futtertiere.
  • Insektenfresser wie Leopardgecko oder Jemen-Chamäleon füttert man seltener, verwendet kleinere Portionen und verzichtet auf schwerverdauliche Futtertiere.
  • Als sehr nützlich hat sich außerdem eine lokale Bodenerwärmung bis auf maximal 40 °C. erwiesen. Hierzu eignen sich Heizmatten oder erwärmte Steine. Detaillierte Informationen unter: Bodenwärme und Fiebertherapie
  • Möglicherweise vorliegende Stressfaktoren sollten beseitigt werden, z.B. durch Trennung von Rivalen oder Einzelhaltung.
  • Bei schweren Durchfällen sollte eine Elektrolytzufuhr erfolgen, durch physiologische Kochsalzlösung (0,9% NaCl) oder Elektrolytlösungen über das Trinkwasser (z.B. Elotrans).
  • Optimiere die Flüssigkeitsversorgung. Der Zugang zum Wasser muss jederzeit gewährleistet sein.
  • Bei Zeichen starker Dehydrierung wird Elektrolytlösung per Einwegspritze (ohne Nadel) in kleinen Portionen oral verabreicht. 
  • Falls der Durchfall nicht nach einer Woche verschwunden ist, sollte ein reptilienkundiger Tierarzt aufgesucht werden.

Maßnahmen bei medikamentös bedingtem Durchfall

  • Zahlreiche Medikamente, insbesondere aber Antibiotika und Entwurmungsmittel belasten die Darmflora, weil sie natürliche Symbionten schädigen. Bereits mit Beginn einer medikamentösen Behandlung sollten deshalb geeignete Darmsymbionten zugeführt werden. Zur Regulierung der Darmflora eignen sich z.B. Bierhefe oder Bene-Bac Bird. Alternativ kann der Kot gesunder Artgenossen verfüttert werden. 
  • Ist der Durchfall auf diese Weise nicht zu stoppen, solltest du mit dem Tierarzt über medikamentöse Alternativen sprechen. Insbesondere muss die Frage geklärt werden, ob die Symptomatik als unumgängliche Nebenwirkung in Kauf genommen werden muss, oder ob das Medikament möglicherweise überdosiert wurde, vielleicht gar für Reptilien ungeeignet ist. Bedenke, dass normale Tierärzte i.d.R. wenig Erfahrung mit Reptilien haben.
  • Zur Deaktivierung überdosierter oder ungeeigneter Medikamente wird eine Aktivkohle-Suspension (in Wasser aufgelöste Aktivkohle) oral per Einwegspritze (ohne Kanüle) verabreicht. Dosierung: 0,5-1g/kg Körpergewicht. Der Vorgang wird in angemessenen Abständen mehrfach wiederholt, wobei der Kohleanteil immer geringer wird. Um der Gefahr eines Darmverschlusses vorzubeugen, solltest du auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Ist keine Aktivkohle vorhanden, kannst du alternativ Heilerde aus dem Reformhaus verwenden. Provoziertes Erbrechen und Magenspülung werden aufgrund neuerer Untersuchungen nicht als Behandlungsmethode der 1.Wahl empfohlen. 
  • Entlastung der Darmflora: Futterentzug für mindestens 2 Tage. 
  • Lokale Bodenerwärmung bis auf maximal 40 °C. Hierzu eignen sich Heizmatten oder erwärmte Steine. Detaillierte Informationen findest du unter: Bodenwärme. 
  • Achte während der gesamten Behandlungszeit auf eine optimale Flüssigkeitsversorgung! 
  • Bei schweren oder anhaltenden Durchfällen muss die Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr unterstützt werden: physiologische Kochsalzlösung (0,9% NaCl) oder Elektrolytlösungen über das Trinkwasser (z.B. Elotrans). Optimierung der Flüssigkeitsversorgung. Der Zugang zum Wasser muss jederzeit gewährleistet sein. Bei Zeichen einer starken Dehydrierung wird die Elektrolytlösung per Einwegspritze (ohne Nadel) in kleinen Portionen oral verabreicht.

Maßnahmen bei Infektion oder Parasitenbefall

  • Häufige und starke Durchfälle deuten auf eine Darm-Infektionen oder auf starken Parasitenbefall hin. Das gilt insbesondere dann, wenn der Kot Farbveränderungen zeigt oder mit Blut, Schleim oder Eiter vermengt ist. Hier sollte baldmöglichst eine Kotuntersuchung bzw. Behandlung durch einen reptilienkundigen Tierarzt erfolgen.
  • Als erste Maßnahme wird eine Aktivkohle-Suspension (in Wasser aufgelöste Aktivkohle) oral per Einwegspritze (ohne Kanüle) verabreicht. Dosierung: 0,5–1g/kg Körpergewicht. Der Vorgang wird in angemessenen Abständen mehrfach wiederholt, wobei der Kohleanteil immer geringer wird. Um der Gefahr eines Darmverschlusses vorzubeugen, solltest du auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Ist keine Aktivkohle vorhanden, kann alternativ Heilerde aus dem Reformhaus verwendet werden.
  • Lokale Bodenerwärmung bis auf maximal 40 °C. Hierzu eignen sich Heizmatten oder erwärmte Steine. Detaillierte Informationen unter: Bodenwärme und Fiebertherapie
  • Entlastung der Darmflora: Futterentzug für mindestens 2 Tage, dabei aber unbedingt auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten.
  • Anschließend folgt eine mehrtägige Diät. Herbivore erhalten ausschließlich Heu, Heupellets, frische und getrocknete Wiesenkräuter, kein Obst oder süßes Gemüse. Omnivoren: ausschließlich Salat und Wiesenkräuter. Carnivoren und Insektivoren: sparsame Nahrungszufuhr, kleine Portionen, Verzicht auf schwerverdauliche Futtertiere.
  • Zur Regulierung der Darmflora wird das Trinkwasser, später auch das Futter, mit Darmsymbionten in Pulverform angereichert (Bierhefe, Bene-Bac Bird). 
  • Bei schweren oder anhaltenden Durchfällen muss die Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr unterstützt werden: physiologische Kochsalzlösung (0,9% NaCl) oder Elektrolytlösungen über das Trinkwasser (z.B. Elotrans). Optimierung der Flüssigkeitsversorgung. Der Zugang zum Wasser muss jederzeit gewährleistet sein. Bei Zeichen einer starken Dehydrierung wird die Elektrolytlösung per Einwegspritze (ohne Nadel) in kleinen Portionen oral verabreicht. 
  • Viele Darminfektionen sind hoch ansteckend. Um eine Ausbreitung einer Infektion zu verhindern, sind deshalb Hygiene, Desinfektion und Quarantäne erforderlich. Während des gesamten Behandlungszeitraumes wird das Tier in einem minimal eingerichteten Quarantänebecken auf Küchenpapier gehalten, benutze dort für Pflegearbeiten Einweghandschuhe und separate Gerätschaften. Alle Ausscheidungen sollten zügig aus dem Gehege entfernt, Wasser mehrmals täglich gewechselt werden. Oft ist die Desinfektion des Terrariums und aller Einrichtungsgegenstände erforderlich.

Maßnahmen bei chronischem Durchfall

  • Suche einen reptilienkundigen Tierarzt auf, um die Ursache zu klären.
  • Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr: siehe oben. 
  • Substitution mit Vitamin A, D, E und B-Komplex. Achtung: keine hochdosierten Vitamin A-Präparate bei Pflanzenfressern verwenden!

Vorsorge

  • Obst und süßes Gemüse sollten nur maßvoll verfüttert werden, denn ihr Zuckeranteil führt über Gärungsprozesse zu Störungen der Verdauungsfunktion. Junge, frische Pflanzentriebe und Blätter sind saftreich und enthalten relativ viel Zucker. Füttert man zu viel davon, wird die Darmflora gestört, was sich an einer breiigen Kot-Konsistenz zeigt. 
  • Pflanzenfutter sollte nach Möglichkeit nicht in feuchtem Zustand angeboten und bei Nichtverzehr zügig entsorgt werden. Andernfalls kommt es schnell zu Gärungsprozessen, Fäulnis oder Schimmelbildung. Das gilt auch für tote Futtertiere, in deren Darm nach kurzer Zeit giftige Gährungs- und Zerfallsprozesse ablaufen. 
  • Altes Fertigfutter sollte entsorgt werden. Wurde es feucht und warm gelagert, kann es bereits vor Ablauf des Verfallsdatums verdorben sein.
  • Artgerechte Ernährung schützt nicht nur vor ernährungsbedingtem Durchfall, sie hilft auch, die Parasitenbelastung im Darm gering zu halten.
  • Durch regelmäßige Kotuntersuchungen kann eine Parasitenbelastung rechtzeitig erkannt und zügig behandelt werden.
© Robert Köhler - 2022
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