Reptilien sind weitaus stärker von der Sonne abhängig, als Säugetiere. Alle wichtigen biologischen Abläufe werden bei ihnen durch Sonneneinwirkung gesteuert, insbesondere die Stoffwechsel-, Aktivitäts- und Ruhe-Zyklen.
Die wichtigsten Steuerfaktoren sind Licht- und Wärmestrahlung. Diese steigern Wachheit, Antrieb, Aktivität und Stoffwechseltätigkeit der Reptilien. Licht- und Wärmemangel beruhigt, fördert den Schlaf und reduziert den Stoffwechsel.
Die Sonne produziert Licht stets in Verbindung mit Wärme und UV-Strahlung. Je heller das Licht, desto intensiver sind gewöhnlich auch Wärme- und UV-Strahlung. Unter natürlichen Bedingungen sind also Licht-, Wärme- und UV-Strahlung aneinander gekoppelt.
Um den Bedürfnissen einer bestimmten Art gerecht zu werden, müssen deshalb auch im Terrarium Wärme-, Licht- und UV- Strahlung im richtigen, also artgerechten Verhältnis zueinander stehen.
Eine Lampe allein reicht häufig nicht aus, um Reptilien dauerhaft gesund zu erhalten, denn bislang existiert kein Strahler, der dem natürlichen Sonnenspektrum wirklich nahekommt.
Selbst moderne HQI-UV-Terrarien-Strahler (z.B. Bright Sun UV Desert von Fa. Lucky Reptile) besitzen zwar hervorragende Licht- und UV-Eigenschaften, die Wärmeabstrahlung ist hingegen weniger intensiv. Für wärmebedürftigen Arten ist deshalb häufig eine zusätzliche Halogenlampe erforderlich.
Oft werden wir also zwei oder mehr Lampen miteinander kombinieren müssen - am besten so, dass ein Strahler die Schwächen des anderen ausgleicht.
Optische Wahrnehmung von Reptilien
Im Gegensatz zum Menschen können Reptilien auch Teile des UVA-Spektrums als sichtbares Licht wahrnehmen. Scheinbar lichtarme Strahler mit hohem UV-Anteil werden von Reptilien als sehr hell wahrgenommen, während „taghelle“ LED-Leuchten dem Reptilienauge relativ dunkel erscheinen.
Die geeignete Helligkeit einer Terrarienleuchte lässt sich deshalb mit Hilfe des menschlichen Auges nur unzureichend beurteilen.
Tagaktive Reptilien benötigen eine auseichende Dosis Tageslicht, um wach und aktiv zu bleiben. Intensität, Lichtfarbe und Bestrahlungsdauer sollten im Idealfall den Bedingungen im natürlichen Habitat entsprechen und – mit Ausnahme äquatorialer Arten – jährlichen Schwankungen unterworfen sein.
Problemfaktor: Unnatürliche Strahlungsverteilung
Ein wichtiger Qualitätsfaktor einer Terrarienleuchte ist ihre Strahlungsverteilung. Eine optimale Stahlungsverteilung liegt dann vor, wenn Intensität und Zusammensetzung von Infrarot-, Licht- und UV-Strahlung dem Sonnenspektrum möglichst nahe kommen.
Weisen jedoch bestimmte Bereiche unnatürlich hohe Pegel auf, ist die Strahlungsverteilung als weniger günstig einzustufen.
Bis vor Kurzem hatten bestimmte Lampentypen - vor allem Mischlichtlampen (z.B. Powersun) und UV-Kompaktleuchtstofflampen unnatürlich hohen UV-Pegel. Dadurch kam es bisweilen zu ernsten Haut- und Augenschäden bei den Insassen des Terrariums. Inzwischen haben allerdings die meisten Hersteller nachgebessert und den UV-Pegel deutlich herabgesetzt.
Problemfaktor: Starke Fokussierung
Auch eine schlechte räumliche Verteilung der Strahlung ist problematisch. Manche Lampen geben stark fokussierte Strahlung ab. Das bringt hohe Licht-, Wärme- bzw. UV-Werte, allerdings nur innerhalb eines sehr kleinen Bereiches.
Eine effektive Wärmeregulation und Vitamin-D3-Synthese sind jedoch nur möglich, wenn der gesamte Körper bestrahlt wird. So kommt es vor, dass trotz scheinbar ausreichender UV-Bestrahlung D3-Mangelerscheinungen entstehen. Darüber hinaus kann stark gebündelte Strahlung schwere Schäden an Auge und Haut verursachen.
Wir raten deshalb von stark gerichteten Spots und von Strahlern mit klarem Glaskolben ab. Weniger fokussierte Lampen und Strahler mit mattiertem Glas erreichen zwar nicht die spektakulären Emissionswerte mancher Spotstrahler, sorgen aber für eine natürlichere und gesündere Verteilung der Strahlung.
Qualitätsschwankungen
Leider unterliegt die Qualität der angebotenen Terrarienlampen großen Schwankungen. Unabhängige Messungen zeigen: Selbst bei fabrikneuen Lampen derselben Charge kann es zu Leistungsabweichungen von weit über 100% kommen.
Vor allem die Strahlenverteilung ist häufig erheblichen Schwankungen unterworfen, von gleichmäßiger Verteilung bis hin zu starker Fokussierung. So geben manche Lampen einer Baureihe stark gebündelte – und somit potentiell schädliche – UV-Strahlung ab, während andere eine relativ homogene Verteilung aufweisen.
Hinzu kommt, dass viele Hersteller ihre Lampenmodelle regelmäßig modifizieren, ohne dass die technischen Angaben auf der Verpackung entsprechend geändert werden. Da alle Anbieter unter erheblichem Kostendruck stehen und zunehmend Firmen aus Fernost auf den Markt drängen, wird sich das Qualitätsproblem vermutlich weiter verschärfen.
Einige Hersteller haben jedoch die Problematik erkannt. Lucky Reptile überwacht mittlerweile den Produktionsprozess ihrer Bright-Sun-Strahler und führt bei jeder Charche Kontrollmessungen durch, um so eine gleichbleibende Qualität zu gewährleisten.
Dennoch ist es auf jeden Fall ratsam, wichtige Parameter wie Wärme- und UV-Strahlung selbst zu kontrollieren. Viele Halter benutzen eigene UVB-Messgeräte, um ihre Leuchten zu überprüfen und deren optimalen Bestrahlungs-Abstand zu ermitteln. Ein gutes, aber leider nicht ganz billiges Gerät ist das Solarmeter 6.5 mit SiC-Sensor.
Beispiele artgerechter Beleuchtung
- Terrarienbeleuchtung für Griechische Landschildkröten (Schlüpflinge):
- Sonnenplatz:
1x HQI-UV-Strahler (UV und Licht) + 1x Halogenspot (Wärme)
- Grundbeleuchtung:
1x T5-Tageslicht-Leuchtstoffröhre
1x T5-UV-Leuchtstoffröhre
- Beleuchtung eines offenen Schau-Aquarium für eine Gruppe adulter amerikanischer Schmuck-Wasserschildkröten:
- Sonnenplatz:
1x 500 Watt HQI -Industriestrahler (Licht und Wärme) + 1x Mischlichtstrahler Osram Ultravitalux, relativ hoch hängend (UV)
- Grundbeleuchtung:
Tageslicht aus hochliegenden Glasfenstern (Licht)
Beschreibung:
Diese Strahler arbeiten nach dem Glühlampenprinzip. Keramikheizstrahler geben viel Infrarotwärme, jedoch keine sichtbare Strahlung ab. Bei Rotlichtstrahlern hingegen liegt ein geringer Teil der abgegebenen Infrarotwärme im sichtbaren Bereich. Als gerichtete Glühlampen, sogenannte Spotstrahler, sind sie vorerst nicht vom EU-Verbot betroffen!
Bezeichnung:
JBL ReptilHeat Keramikstrahler, Lucky Reptile Dark Spot Keramikstrahler, Exo Terra Heat Glo, Exo Terra Heat Wave Lamp, Elstein Infrarot-Wärmelampe, Trixie Reptiland Keramik-Infrarot-Heizstrahler, Zoo Med Reptile Infrarot Spotstrahler.
Wattstärken: 40, 50, 60, 75, 100, 150, 250 Watt
Wärme-Leistung: Hoch
Licht-Leistung: Nicht vorhanden bzw. sehr gering
UV-Leistung: Nicht vorhanden
Vorteile:
Sehr gute Wärmeausbeute. Durch die geringe bzw. fehlende Lichtabstrahlung als Wärmequelle für nachtaktive Arten geeignet, geringe Anschaffungskosten, dimmfähig, kompakte Bauweise, E-27-Gewinde, kein Vorschaltgerät erforderlich.
Nachteile:
Der fehlende Lichtanteil kann zu Irritationen des natürlichen Verhaltens führen. Die Folge können schwere Verbrennungen sein. Deshalb bei kletternden und springenden Tieren immer einen Schutzkorb verwenden und bestimmte Höchsttemperaturen nicht überschreiten. Bei tagaktiven Tieren in der Regel nur in Verbindung mit einer ausreichend starken Lichtquelle verwenden.
Fazit:
Geeignet als direkte Wärmequelle für nacht- und dämmerungsaktive Arten. Nicht geeignet als Licht- oder UV-Quelle oder zur Erwärmung der Luft. Um Verbrennungen zu vermeiden, müssen bestimmte Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden: Diese Strahler sollten bestimmte Höchsttemperaturen nicht überschreiten und bei tagaktiven Arten nur in Verbindung mit einer ausreichend starken Lichtquelle zum Einsatz kommen.
Glühlampen- und Halogen-Spotstrahler
Beschreibung:
In Glühlampen wird ein Wolfram-Draht auf ca. 3000 °C erhitzt. Halogenlampen enthalten außerdem Halogengas, um die Schwärzung des Kolbens zu minimieren und somit die Betriebsdauer zu erhöhen. Gerichtete Glüh- und Halogenlampen, sogenannte Spotstrahler, sind nicht vom EU-Verbot betroffen!
Bezeichnung:
Zoo Med Repti Basking Spot, Hobby Thermo Basking Spotlight, Exo Terra Halogen Basking Spot, Exo Terra Daylight Basking Spot, Exo Terra Sun Glo Halogen Spot, Lucky Reptile Halogen Sun.
Wattstärken: 25, 40, 50, 60, 75, 80, 100, 150, 250 Watt
Wärme-Leistung: Hoch
Licht-Leistung: Mittel
UV-Leistung: Glühlampe: keine, UV-Lampe: gering
Vorteile:
Sehr gute Wärmeausbeute, geringe Anschaffungskosten, dimmbar, kompakte Bauweise, E-27-Gewinde, kein Vorschaltgerät erforderlich.
Nachteile:
Suboptimales Licht-Wärmeverhältnis, relativ geringe Lichtausbeute.
Fazit:
Sehr gut geeignet zur Erwärmung des Sonnenplatzes bei sonnenbadenden Arten. Als Lichtquelle nicht immer, als UV-Quelle kaum geeignet. Leistet aber in Kombination mit HQI-UV-Strahlern hervorragende Dienste.
Beschreibung:
In der Terraristik werden hauptsächlich T5- und T8- Röhren eingesetzt. Die moderneren T5 haben eine höhere Lichtausbeute, sind schmaler gebaut und produzieren weniger Wärme. Der Terrarienhandel bietet Leuchtstoffröhren in drei Versionen mit unterschiedlichem Spektralanteil an:
- als Tageslichtleuchte mit hellem Tageslicht und geringem UV-Anteil, erkennbar an der Zusatzbezeichnung „Daylight“, „Tageslicht“ oder „2.0“.
- als mittelstarke UVB-Leuchte, erkennbar an Zusatzbezeichnungen wie „5.0“, „6%“ oder „Tropic“.
- als starke UVB-Leuchte mit geringem Tageslichtanteil, erkennbar an Zusatzbezeichnungen wie: „10.0“, „12%“ oder „Desert“.
Bezeichnung:
Lucky Reptile Daylight Sun T5, Lucky Reptile UV-Sun T5, Zoo Med Reptisun T5, Exo Terra Repti Glo, Zoo Med Reptisun, Trixie Reptiland Sunlight Pro, Trixie Reptiland Tropic Pro, Trixie Reptiland Desert Pro.
Wattstärken: T8: 8, 10, 14, 15, 18, 25, 30, 36, 38, 40, 54 Watt; T5: 8, 14, 21, 24, 28, 35, 39, 49, 54 Watt.
Wärme-Leistung: T8 gering, T5 sehr gering
Licht-Leistung:
Sehr gleichmäßige Lichtverteilung von geringer bis hoher Intensität, abhängig vom gewählten Röhrentyp. Hauptsächlich werden Drei-Banden-Röhren verwendet. Besser geeignet sind hochwertige Fünf-Banden-Röhren, auch „Deluxe-Röhren“ genannt. Sie verfügen über ein besonders ausgewogenes Lichtspektrum und exzellente Farbwiedergabe.
UV-Leistung: Gering bis hoch, abhängig vom gewählten Röhrentyp.
Vorteile:
Große Auswahl unterschiedlicher Spektren und Stärken. Vielseitige Einsatzmöglichkeiten durch Verwendung und Kombination verschiedener Röhren. Lange Betriebsdauer, geringer Stromverbrauch. Durch Verwendung geeigneter Vorschaltgeräte auch dimmbar.
Nachteile:
Optimale Ergebnisse werden nur mit effektivem Reflektor und elektrischem Vorschaltgerät erzielt. Kurzwellige UVB-Strahlung kann Terrarienglas nicht durchdringen, auch der Gitterrost filtert einen Teil der Strahlung heraus. UV-Röhren müssen in regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden, da ihre UV-Strahlung kontinuierlich abnimmt.
Fazit:
Leuchtstoffröhren sind mit geeignetem Reflektor und Vorschaltgerät ausgezeichnet für flächige Ausleuchtung und UV-Bestrahlung (offener) Terrarien geeignet, insbesondere für Wald- bzw. Regenwaldterrarien. Es entsteht eine Beleuchtungssituation wie bei bewölktem Himmel, ohne dass dabei das Terrarium nennenswert erwärmt wird.
Kompakte Leuchtstofflampen
Beschreibung:
Kompakte Ausführung einer Leuchtstoffröhre mit E-27 oder E-14 Gewinde. Wie klassische Leuchtstoffröhren werden auch sie in drei Versionen mit unterschiedlichen Spektralanteilen angeboten:
- als Tageslichtleuchte mit hellem Licht und geringem UV-Anteil, erkennbar an der Zusatzbezeichnung „Daylight“, „Tageslicht“ oder „2.0“.
- als mittelstarke UVB-Leuchte, erkennbar an der Zusatzbezeichnung „5.0“, „6%“ oder „Tropic“.
- als starke UVB-Leuchte mit geringem Tageslichtanteil, erkennbar an der Zusatzbezeichnung „10.0“, „12%“ oder „Desert“.
Bezeichnung:
Arcadia Natural Sunlight Compact, Exo Terra Natural Light Ion, Exo Terra Reptile Vision, Exo Terra Reptile UVB 200, Zoo Med Reptisun Compact, Zoo Med Avian Sun Compact, Exo Terra Repti Glo UV-Compact, Hobby UV-Compact Desert, Hobby UV-Compact Jungle, Arcadia D3 Compact, Lucky Reptile Compact UV-Sun.
Wattstärken: 5, 9, 11, 13, 15, 18, 20, 23, 25, 26, 36, 55 Watt.
Wärme-Leistung: Gering
Licht-Leistung:
Gering bis hoch, abhängig vom gewählten Röhrentyp. Strahlt durch stärkere Bündelung insgesamt intensiver als eine Leuchtstoffröhre.
UV-Leistung:
Hat im Vergleich zu Röhren eine deutlich intensivere, weil stärker fokussierte Strahlung. Die UV-Leistung ist abhängig vom gewählten Lampentyp.
Vorteile:
Aufgrund ihrer kompakten Bauweise sind sie im Gegensatz zu Röhren auch im Inneren von Terrarien problemlos einsatzbar. Geringe Wärmeabgabe, geringer Stromverbrauch.
Nachteile:
Kompaktleuchten mit hohem UVB-Anteil (5.0 oder 10.0) haben aufgrund ihrer geringen Helligkeit ein sehr schlechtes Licht-UV-Verhältnis. Dadurch wird der Sonnenschutzreflex außer Kraft gesetzt. So ist vor einigen Jahren gehäuft von teils schweren Augenschäden und Hautverbrennungen berichtet worden. Zwar haben viele Hersteller inzwischen nachgebessert und den UVB-Anteil verringert, dennoch empfehlen wir, auf kompakte Leuchtstofflampen mit hohem UV-Anteil nach Möglichkeit zu verzichten bzw. diese nur in Verbindung mit einer starken Lichtquelle einzusetzen. Auf geeigneten Abstand ist zu achten. Die UV-Leuchten müssen in regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden, da ihre UV-Strahlung kontinuierlich abnimmt.
Fazit:
Mit geeignetem Reflektor gut für punktuelle bzw. zonenartige UV-Bestrahlung oder Beleuchtung insbesondere kleiner und geschlossener Terrarien geeignet. Das Terrarium wird dabei nicht nennenswert aufgewärmt. Kompaktlampen mit hohem UV-Anteil sollten nur in Verbindung mit starken Lichtquellen betrieben werden (siehe oben).
Mischlichtlampen (HQL-Quecksilberdampfhochdrucklampe mit Glühwendel)
Beschreibung:
Mischlichtlampen sind eine Kombination aus HQL-Leuchte und Glühlampe. Sie strahlen Licht, UV und Wärme ab. Der bekannteste Vertreter ist die legendäre Osram Ultravitalux.
Bezeichnung:
Solar Raptor UV-Mischlichtstrahler, Hobby-UV Reptile Vital, Arcadia D3 Basking Lamp, Zoo Med Powersun UV-Lampe, Osram Ultravitalux, Exo Terra Solar Glo, JBL Solar UV-Spotstrahler.
Wattstärken: 80, 100, 125, 160, 275, 300 Watt
Wärme-Leistung: Mittel
Licht-Leistung: Mittel
UV-Leistung: Mittel (wurde in den letzten Jahren deutlich verringert)
Vorteile: Kompakte Bauweise, eingebautes Vorschaltgerät, E-27 Fassung
Nachteile:
Die angebotenen Lampen unterschieden sich früher sehr stark in ihrer Strahlenverteilung, einige erzeugten gefährlich hohe Intensitäten auf kleinstem Raum. Strahlenschäden an Augen und Haut waren keine Seltenheit.
In den letzten Jahren haben viele Hersteller den UV-Ausstoß aus Sicherheitsgründen kontinuierlich verringert. Nun fragt man sich allerdings, wozu die Lampen überhaupt noch gut sind. Verwendet man sie mit dem vom Hersteller empfohlenen Mindestabstand, sind Licht, Wärme- und UV-Leistung zu gering.
Fazit:
Wir raten vom Kauf der aktuell im Handel angebotenen Mischlichtlampen ab, da sie aufgrund mehrerer Modifikationen mittlerweile nicht mehr sinnvoll einsetzbar sind. Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten. (Stand 2017)
Davon ausgenommen ist die Osram-Ultravitalux (300 W). Sie ist nach wie vor eine ausgezeichnete Therapieleuchte zur kurzfristigen Behandlung von UV-Mangelerscheinungen. Außerdem kann sie gut in Kombination mit einer klassischen HQI-Lampe (mit UV-Schutzglas) betrieben werden. Aufgrund ihrer hohen Intensität sollte sie in ca. 80 cm Abstand montiert werden und täglich nur 20 Minuten brennen. Schattenplätze sollten auf jeden Fall vorhanden sein, damit die Tiere bei Bedarf der intensiven Strahlung ausweichen können.
HQI-
UV Strahler (Kompakte Halogenmetalldampflampe mit
UV-Anteil)
Beschreibung:
Sehr beliebter, speziell für die Terraristik entwickelter kompakter HQI-Strahler mit UVB-Emission. Wird als Spot-Version zur punktuellen Bestrahlung oder als Fluter-Version zur großflächigen Ausleuchtung angeboten. Einige Anbieter haben neben einer Desert-Version für sonnenbadende Arten eine Jungle-Version mit schwächerer UV-Emission für kletternde und nicht-sonnenbadende Reptilien im Angebot.
Bezeichnung:
Lucky Reptile Bright Sun UV-Desert, Lucky Reptile Bright Sun Ultra-Desert, Lucky Reptile Bright Sun Flood Jungle, JBL ReptilDesert L-U-W Light, JBL ReptilJungle L-U-W Light, Solar Raptor Spot, Solar Raptor Flood.
Wattstärken: 35W, 50W, 70W, 150/160W
Wärme-Leistung: Mittel
Licht-Leistung: Sehr hoch
UV-Leistung: Hoch
Vorteile:
Hohe Lichtintensität, hohe UV-Leistung, ausgezeichnetes Licht/UV-Verhältnis, lange Betriebsdauer, geringer Stromverbrauch.
Nachteile:
Relativ hohe Anschaffungskosten durch das zusätzlich benötigte elektrische Vorschaltgerät. Die Brenner müssen in regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden, da die UV-Strahlung kontinuierlich abnimmt.
Fazit:
HQI-UV ist der zurzeit modernste und am vielseitigsten einsetzbare Strahlertyp. Sehr gut geeignet zur Beleuchtung, Erwärmung und UV-Bestrahlung des Sonnenplatzes (Spot-Version), oder zur flächigen Ausleuchtung (Fluter-Version). Das hervorragende Licht-UV-Verhältnis minimiert die Gefahr von Strahlenschäden. Bei wärmebedürftigen Arten kann eine zusätzliche Wärmelampe (Halogenstrahler) erforderlich sein.
HQI-Industrie & Aquarienstrahler (Halogenmetalldampflampe ohne
UV-Anteil)
Beschreibung:
HQI-Strahler mit höheren Wattzahlen werden von erfahrenen Züchtern und Haltern seit vielen Jahren mit Erfolg eingesetzt und gelten als optimale Lichtquelle für größere Terrarien. Ein Schutzglas verhindert UV-Emissionen. Die Brenner werden je nach Anbieter unter den Bezeichnungen HQI, HSI, CDM, MHN oder HRI angeboten.
Produkte:
Industrieleuchten wie HTS IP 65 oder IP 20, Petrol IP 20, IP 21 oder IP 54, Helios IP44, Aquarienlampen wie z.B. Classica HQI Hängeleuchte.
Wattstärken: 150, 250, 400, 500, 600, 1000 Watt
Wärme-Leistung: Ausreichend, wenn entsprechend tief gehängt
Licht-Leistung: Sehr hoch
UV-Leistung: Mit Schutzglas sehr gering
Vorteile: Hohe Lichtintensität, geringer Stromverbrauch, lange Betriebsdauer
Nachteile: Relativ hohe Anschaffungskosten, Vorschaltgerät erforderlich
Fazit:
Hervorragend geeignet als Beleuchtung für größere sonnenbadenden Reptilien oder bei Haltung mehrerer Tiere. Für wärmebedürftige Arten ist gegebenenfalls eine zusätzliche Wärmelampe (Glühlampe, Halogenstrahler) erforderlich. Die UVB-Versorgung sollte durch geeignete Zusatzleuchten gewährleistet werden. Bitte entfernen Sie nicht das Schutzglas der Lampe! Die so erzielte UV-Emission weist schädliche Strahlungsspitzen auf. Außerdem steigt die Gefahr gesundheitsgefährdender Zwischenfälle durch einen explosiven Austritt von Quecksilbergas.