Klimazonen im Terrarium
Bei der Gestaltung eines Terrariums steht man vor der durchaus schwierigen Aufgabe, das natürliche Habitat möglich vollständig nachzubilden, inklusive aller wesentlichen Mikroklima-Zonen. Eine einfache Maßnahme hilft.
Unter natürlichen Bedingungen sind Reptilien in der Lage, ihre klimatischen Bedürfnisse aktiv zu regulieren, da in ihrem natürlichen Lebensraum unterschiedlich klimatisierte Bereiche vorhanden sind, sogenannte Mikroklimazonen. Sie können also je nach Bedarf zwischen warmen, kühlen, feuchten oder trockenen Plätzen wählen.
Der Halter muss im Terrarium auf engstem Raum alle wichtigen Mikro-Klimazonen nachbilden. Die erfolgreiche Lösung dieser Problemstellung ist von entscheidender Bedeutung für das Wohlbefinden der Insassen.
Einfach, aber wirkungsvoll
Eine einfache Maßnahme genüg: Unterteile das Terrarium in zwei Klimazonen, in einen warmen – trockeneren – hellen Bereich und in einen kühleren – feuchteren – dunkleren Bereich.
Im warmen Bereich werden Tageslicht-, UV-, Wärmestrahler und andere Heizelemente montiert. Der kühle Bereich bleibt dunkler, feuchter und kühler. Der maximale Klimagradient wird erreicht, wenn du Wärmequelle, Licht- und UV-Strahler nicht zentral, sondern möglichst weit am Rand montierst.
Auf diese Weise entstehen drei Klimazonen:
- Ein trockener, heller Bereich mit hoher UV-Bestrahlung und maximalen Temperaturen. Hier befindet sich der Sonnen- bzw. Aufwärmplatz.
- Ein kühlerer, feuchterer, dunklerer Bereich mit geringer UV-Strahlung. Dies ist der geeignete Ort für Versteck bzw. Höhle.
- Ein dazwischen liegender „klimaneutraler“ Bereich. Hier stehen Futter- und Wasserschale.
Nach dem gleichen Prinzip kannst Du bei nacht- oder dämmerungsaktiven Arten verfahren.
Für kletternde Reptilien ist eine hohe und seitliche Positionierung der Strahler am besten geeignet. So entsteht sowohl ein horizontaler als auch ein vertikaler Klimagradient.
Durch geschickte Strukturierung mittels Pflanzen, Steinen, Wurzeln usw. kannst du noch weitere und differenziertere Mikroklimata schaffen.
Wichtigste Regel: Vermeide Einseitigkeit! Biete deinen Tieren stattdessen eine große Bandbreite verschiedener Möglichkeiten an.
So sollte in Trocken- und Wüstenterrarien immer ein feuchter Bereich vorhanden sein, den das Tier bei Bedarf aufsuchen kann. I
n Feucht- und Regenwaldterrarien hingegen sollten auch trockene Bereiche vorhanden sein.
Mit UV-Licht bestrahlte Terrarien benötigen schattige Plätze, trocken-heiße Terrarien erfordern feucht-kühle Rückzugsorte usw.