Chamäleons: Krankheiten, Symptome, Therapie
- In diesem Artikel findest du viele nützliche Informationen über die Krankheiten von Jemenchamäleon, Pantherchamäleon und verwandten Arten.
- Mit unserem Symptomfinder kannst du auffällige Symptome deuten - und herausfinden, welche Ursache dahintersteckt.
- Bitte beachte, dass nachfolgende Informationen die Untersuchung und Behandlung durch einen reptilienkundigen Tierarzt nicht ersetzen können.
Krankheitszeichen bei Chamäleons
- Wenn dein Jemenchamäleon oder Pantherchamäleon nicht mehr frisst, liegt meistens eine Erkrankung vor. Chamäleons reagieren auf die meisten Krankheiten mit Nahrungsverweigerung.
- Die Hautfärbung von Chamäleons ist ein sehr guter Stimmungsindikator.
Helle und blasse Farben (gelblich, gräulich) deuten auf Krankheit bzw. Schwäche hin.
Dunkle Farben (dunkelbraun, schwarz) signalisieren, dass die Tiere unter anhaltendem Stress leiden.
Plötzlich auftretende grelle, intensive Warnfarben sind hingegen auf eine Akute-Stressbelastung zurückzuführen. Hier handelt es sich um Warnfarben.
Eine arttypisch satte Grundfärbung steht i.d.R. für Gesundheit und Wohlbefinden - Viele Krankheiten gehen mit einer allgemeinen Schwächung einher. Typische Zeichen sind Bewegungsunlust und eine kraftlose Körperhaltung.
In ausgeprägten Fällen verbringt ein erkranktes Tier den Tag schlafend in seinem Versteck oder in Nähe der Wärmelampe. - Das Ausmaß der Schwäche kannst Du am Griff der Zangen testen. Ein gesundes Chamäleon kann mit seinen Greifzangen fest zupacken. Mit zunehmender Schwäche nimmt die Kraft immer mehr ab.
- Unnatürliche Bewegungen und Haltungen können ein Zeichen für Schmerz sein oder auf eine ZNS-Erkrankung hinweisen.
- Kranke Panther- und Jemenchamäleons neigen instinktiv dazu, sich zu verstecken.
Bei akuten Infektionen verspüren sie allerdings oft ein gesteigertes Bedürfnis nach Wärme. In diesem Fall liegten sie ungewöhnlich lange unter oder in Nähe der Wärmelampe - Chamäleons reagieren bei Schmerzen oder Verletzungen oft mit verstärktem Abwehrverhalten und Aggression - vor allem, wenn man sie zu berühren versucht.
- Kotveränderungen oder Harnveränderungen können erste Hinweise auf eine Erkrankung sein. Die Ausscheidung eines gesunden Tieres ist fest, geformt und relativ trocken. Wirkt sie hingegen schleimig und ähnelt Vogelkot, muss von einer gesundheitlichen Störung ausgegangen werden.
So findest du heraus, was deinem Chamäleon fehlt
Deute die Symptome
Mit unserem SYMPTOMFINDER kannst du auffällige Symptome deuten und herausfinden, welche Ursache oder Krankheit dahintersteckt.
Ursache Nr.1: Haltungsfehler
- Mehr als 50% aller Krankheiten werden durch Haltungsfehler verursacht.
- Dies zeigt, wie wichtig artgerechte Haltungsbedingungen für Wohlbefinden und Gesundheit sind.
- Wenn ein Chamäleon bereits erkrankt ist, kann meistens nur noch der Tierarzt helfen.
- Zusätzlich ist jedoch eine konsequente Verbesserung der Haltungsbedingungen unerlässlich – andernfalls kann die Krankheit erneut ausbrechen.
- Dieser Aufwand wird mit Sicherheit belohnt, denn bereits durch geringfügige Haltungsverbesserungen lassen sich großartige Effekte erzielen.
Typische Haltungsfehler bei Chamäleons
- Fütterungsfehler (v.a. Überfütterung oder zu einseitige Ernährung)
- Zu geringe UV-Strahlung (durch zu selten erneuerte oder zu schwache UV-Strahler)
- Inadäquate Vitaminversorgung (Chamäleons haben einen hohen Vitaminbedarf!)
- Unzureichende Belüftung (Achte auf großzügig dimensionierte Belüftungsgitter!)
- Flüssigkeitsmangel (Viele Arten akzeptieren nur Tropfwasser)
- Zu geringe nächtliche Temperaturabsenkung (bei Jemenchamäleon und anderen Arten aus Wüstengebieten oder Höhenlagen)
- Ein fehlendes blicksicheres Versteck, insgesamt zu geringer Sichtschutz, (Optimal sind bepflanzte Rück- und Seitenwände)
- Paar- und Gruppenhaltung (Fast alle Chamäleons benötigen Einzelhaltung)
Liste der Chamäleon-Krankheiten
Klicke auf eine der Krankheiten, um mehr über Symptome, Ursachen und Therapie zu erfahren.
Häufige Chamäleon-Krankheiten:
Akute Stressbelastung, Chronische Stressbelastung, Mangelernährung, Rachitis, Dehydratation, Übergewicht, Stomatitis, Gicht, Häutungsprobleme, Abszess, Lebererkrankung, Nierenerkrankung, Durchfall, Darmparasiten, Legenot, Erschöpfungssyndrom, Nahrungsverweigerung
Gelegentlich auftretende Krankheiten:
Augenerkrankung, Bindehautentzündung, Ohrabszess, Atemwegserkrankung, Schnupfen, ZNS-Erkrankung, Herz-Kreislaufschwäche, Gastroenteritis, Abmagerung, Gallenwegserkrankung, Pankreatitis, Harnwegsinfektion, Harnsteine, Entzündung der Femoraldrüsen, Erkrankung der Kloake, Penis- und Hemipenis-Erkrankung, Verstopfung, Darmverschluss, Darmvorfall, Verletzung von Haut und Bindegewebe, Bakterielle Hautinfektion, Wundinfektion, Haut-Mykose, Hautparasiten, Schwanz-& Zehennekrose, Gelenkserkrankung, Spondylose, Verletzung des Bewegungsapparates, Verletzung der Nerven, Ödem, Hypoglykämie, Diabetes, Anämie, Neoplasie, Vitamin A-Mangel, Vitamin A-Überdosierung, Vitamin D-Überdosierung, Vitamin B1-Mangel, Vitamin E-Mangel, Schock, Sepsis, Vergiftung, Überhitzung, Verbrennung
Selten auftretende Krankheiten:
Polyneuropathie, Schilddrüsen-Unterfunktion, Papillomatose, Erfrierung, Vitamin B1-Mangel
Ansteckende Chamäleon-Krankheiten:
Kokzidien, Kryptosporidien, Amöben, Bandwürmer, Spulwürmer, Filarien, Hakenwürmer, Trematoden, Zungenwürmer, Hexamiten, Lungenwürmer, Milben