Ernährung
Optimal ist eine möglichst abwechslungsreiche, artgerechte Ernährung.
Leider ist dieses Ideal nicht immer realisierbar und erfordert darüber hinaus ein gewisses Maß an Sachkenntnis. Aus diesem Grund wird häufig auf Fertigfutter zurückgegriffen.
Der Zoofachhandel bietet inzwischen eine Reihe geeigneter Fertigfuttermischungen an, die in der Regel mit Vitamin- und Mineralzusätzen angereichert wurden. Aus unserer Sicht besteht kein Einwand gegen deren Verwendung als Basisnahrung.
Du solltest natürlich ausschließlich artspezifisches Futter verwenden (z.B. kein Wasserschildkrötenfutter für Landschildkröten) und berücksichtigen, dass die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe meistens auf Jungtiere zugeschnitten ist.
Regelmäßige Produktwechsel und zusätzliches Frischfutter helfen, Mangelzustände durch einseitige Ernährung zu vermeiden.
Lebendfutter erfordert eine gewisse Vorbereitung.
Bei lebenden Futtertieren findet sich der höchste Nährstoffgehalt in Magen, Darm und Leber. Nach Transport und Aufenthalt im Zoogeschäft sind Magen und Darm jedoch in aller Regel leer – das heißt, der Nährwert solcher Futtertiere bewegt sich gegen null.
Sie sollten deshalb niemals direkt nach dem Kauf verfüttert werden, sondern erst für einige Tage vitaminreich ernährt werden.
Fleisch, Tiefkühl- und Lebendfutter wird vor Verfütterung durch Bestäubung mit geeigneten Vitamin/Mineralstoff-Mischungen (z.B. Korvimin©) zusätzlich aufgewertet, um Mangelzuständen vorzubeugen.
Frostfutter wird nicht direkt verfüttert, sondern vorher in temperiertem Wasser aufgetaut. Auch hier solltest du für Abwechslung sorgen.
- Viele Reptilien sind übergewichtig, da sie zu häufig und zu energiereich gefüttert werden. Tatsächlich benötigen sie jedoch erheblich weniger Nahrung als Säugetiere. Vor allem deshalb, weil sie ihre Körperwärme nicht selbst erzeugen müssen. Die Fütterung erwachsener Tiere erfolgt in der Regel einmal täglich, am besten in den Morgenstunden. Jungtiere können mehrmals täglich gefüttert werden.
- Reptilien durchlaufen in den ersten Monaten ihres Lebens eine Futterprägung. Sie sollten deshalb von Beginn an möglichst artgerecht und vielseitig ernährt werden, um Prägung auf ungesunde Nahrungsmittel zu verhindern.
- Reine Pflanzenfresser sollten ausschließlich vegetarisch ernährt werden. Einseitige Ernährung ist dabei unbedingt zu vermeiden. Wird vorwiegend Trocken- oder Fertigfutter verwendet, sollten die Produkte regelmäßig gewechselt werden.
- Die Bevorzugung bestimmter Nahrungsmittel ist kein Beleg für deren Bekömmlichkeit. Mit großem Appetit wird z.B. Zucker-, Eiweiß- und Fett-reiche Nahrung verspeist. Der Grund: Im natürlichen Lebensraum sind solche Nahrungsmittel selten und entsprechend kostbar. Sie werden deshalb bevorzugt gefressen. An häufigen Verzehr sind Reptilien jedoch nicht gewöhnt. Zucker-, Eiweiß- und Fett-reiche Ernährung ist die Hauptursache für nahrungsbedingte Erkrankungen bei Reptilien.
- Süßes Obst und Gemüse sollte Pflanzenfressern nur selten verfüttert werden. Der hohe Gehalt an Fruchtzucker stört den Kalzium-Stoffwechsel und belastet Darm, Bauchspeicheldrüse und Leber. Breiiger Kot ist ein häufiges Symptom übermäßiger Zuckerzufuhr.
- Stark eiweißhaltige Nahrungsmittel wie z.B. Getreideprodukte, viele Gemüsesorten, Hundefutter, Fleisch- oder Milchprodukte überfordern die Nieren. Diese sind nicht in der Lage, das dabei entstehende Abbauprodukt Harnsäure in ausreichender Menge ausscheiden. Es entsteht das Krankheitsbild einer Gicht: Überschüssige Harnsäure lagert sich im Körper in kristalliner Form ab, insbesondere in den Nieren, Gelenken, Herzbeutel und Eingeweiden. Die betroffenen Bereiche können dadurch dauerhaft geschädigt werden.
- Nasses oder besonders saftreiches Futter stört die Darmflora und kann Durchfall verursachen.
- Um metabolische Knochenerkrankungen (z.B. Rachitis) zu vermeiden, sollte auf ein geeignetes Kalzium-Phosphor-Verhältnis der Nahrung geachtet werden. Nahezu alle Obst- und zahlreiche Gemüsesorten haben ein ungünstiges Verhältnis und sind deshalb als Nahrung nur bedingt geeignet. Einseitige Fütterung mit diesen Pflanzen sollte unbedingt vermieden werden. Wenig geeignet sind z.B. Tomate, Banane, Melone, Paprika, Kopfsalat, Chicorée, Mangold, Hülsenfrüchte und Soja. Ein sehr gutes Kalzium-Phosphorverhältnis haben Weißkohl, Wirsing, Feigenkaktus, aber auch die meisten Kräuter, wie z.B. Löwenzahn, Petersilie, Brunnenkresse, Lattich oder diverse Wegerich-Arten.
- Zur Deckung des Kalziumbedarfs und zum Ausgleich eines möglicherweise gestörten Kalzium-Phosphor-Verhältnisses sollte ein Schälchen mit zerkleinertem Sepiaschulp ins Terrarium gestellt werden, aus dem sich die Tiere nach Bedarf bedienen können. Alternativ eignen sich verschiedene Kalziumprodukte, die über den Zoofachhandel bezogen werden können. Eierschalen können nicht uneingeschränkt empfohlen werden, da bei juvenilen Schildkröten Fälle von Darmperforation vorgekommen sind.
- Sofern keine abwechslungsreiche und artgerechte Ernährung möglich ist, sollte das Futter durch Bestäubung mit Vitamin/Mineralstoff-Pulver (z.B. Korvimin) aufgewertet werden. Jungtiere und trächtige Weibchen benötigen aufgrund ihres erhöhten Vitamin/Mineralstoff-Bedarfs auf jedem Fall eine solche Substitution.
- Futter jeder Art sollte bei Nichtverzehr zügig entsorgt werden, sonst entstehen Gärungsprozesse, Fäulnis, Schimmel und toxische Abbauprodukte. Diese belasten Darm, Leber und Nieren. Aus dem gleichen Grund sollte auch altes Fertigfutter entsorgt werden. Wurde es feucht und warm gelagert, kann es bereits vor Ablauf des Verfallsdatums verdorben sein.
- Aufgrund einer möglichen Schadstoffbelastung durch Umweltgifte, z.B. Insektizide oder Schwermetalle, sollte in Nähe dichtbefahrener Straßen, landwirtschaftlicher Nutzflächen oder bewirtschafteter Gärten kein Futter gesammelt werden.
- Hohe Haltungstemperaturen oder fehlende Wärmegefälle im Terrarium kurbeln den Stoffwechsel an. Die Tiere fressen übermäßig viel, wachsen schnell und entwickeln einen dementsprechend hohen Vitamin- und Mineralstoffbedarf. Hierdurch steigt die Gefahr von Übergewicht, Lebererkrankungen und Mangelerscheinungen wie z.B. Rachitis. Eine vergleichbare Situation entsteht, wenn die Temperaturen nachts nicht gesenkt und mögliche Winterruhezeiten nicht beachtet werden.
- Winter- bzw. Sommerruhezeiten entlasten nicht nur die Leber, sondern das gesamte Stoffwechselsystem. Sie sollten deshalb eingehalten werden. Wird auf eine Ruhezeit verzichtet, frisst das Tier mehrere Monate länger als biologisch vorgesehen. Die erhöhte Belastung des Verdauungssystems kann Lebererkrankungen, Gewichtszunahme oder übermäßiges Größenwachstum verursachen.
- Reptilien durchlaufen in den ersten Monaten ihres Lebens eine Futterprägung. Sie sollten deshalb von Beginn an möglichst artgerecht und vielseitig ernährt werden, um Prägung auf ungesunde Nahrungsmittel zu verhindern.
- Einseitige Ernährung ist unbedingt zu vermeiden. Besonders problematisch ist die einseitige Fütterung von Fleisch- oder Fischfilet, wodurch regelmäßig schwere Mangelerkrankungen auftreten. Nach Möglichkeit sollten nur komplette Futtertiere verwendet werden, also mit Innereien, Haut und Knochen. Verabreicht man ausschließlich Trocken- oder Fertigfutter, sollte die Produktmarke regelmäßig gewechselt werden.
- Die Bevorzugung bestimmter Nahrungsmittel ist kein Beleg für deren Bekömmlichkeit. Mit großem Appetit wird z.B. Fett-reiche Nahrung verspeist. Der Grund: im natürlichen Lebensraum sind solche Nahrungsmittel selten und entsprechend kostbar. Sie werden deshalb bevorzugt gefressen. An häufigen Verzehr sind Reptilien jedoch nicht gewöhnt. Fett-reiche Ernährung ist vielmehr eine Hauptursache für nahrungsbedingte Erkrankungen carnivorer Reptilien. Entsprechendes Futter, z.B. bestimmte Innereien, Mehlwürmer oder Wachsmotten, sollten deshalb nur gelegentlich verfüttert werden.
- Viele Tiere sind übergewichtig, da sie zu häufig und zu energiereich gefüttert werden. Tatsächlich benötigen Reptilien jedoch erheblich weniger Nahrung als Säugetiere. Vor allem deshalb, weil sie ihre Körperwärme nicht selbst produzieren müssen. Heranwachsende fleischfressende Reptilien werden einmal täglich gefüttert, erwachsene Wasserschildkröten 2–3 Mal pro Woche, adulte Großechsen gar nur einmal pro Woche. Trächtige Weibchen werden allerdings häufiger gefüttert, denn sie haben einen erhöhten Nahrungs- und Vitaminbedarf.
- Einige Fleischfresser benötigen pflanzliche Zusatzkost. Manche Arten (z.B. viele Wasserschildkröten) ernähren sich mit zunehmendem Alter sogar vorwiegend pflanzlich. Wird diese Neigung unterstützt, können nahrungsbedingte Erkrankungen wie Übergewicht, übermäßiges Wachstum, Stoffwechsel- und Lebererkrankungen deutlich reduziert werden.
- Sofern keine abwechslungsreiche und artgerechte Ernährung möglich ist, sollte das Futter durch Bestäubung mit Vitamin/Mineralstoff-Pulver (z.B. Korvimin) aufgewertet werden. Jungtiere und trächtige Weibchen benötigen aufgrund ihres erhöhten Vitamin/Mineralstoff-Bedarfs auf jedem Fall eine entsprechende Substitution.
- Futter jeder Art sollte bei Nichtverzehr zügig entsorgt werden, sonst entstehen Gärungsprozesse, Fäulnis, Schimmel und toxische Abbauprodukte. Diese belasten Darm, Leber und Nieren. Aus dem gleichen Grund sollte altes Fertigfutter zügig entsorgt werden. Wurde dieses feucht und warm gelagerte, kann es bereits vor Ablauf des Verfallsdatums verdorben sein.
- Aufgrund einer möglichen Schadstoffbelastung durch Umweltgifte, z.B. Insektizide oder Schwermetalle, sollte in Nähe dichtbefahrener Straßen, landwirtschaftlicher Nutzflächen oder bewirtschafteter Gärten kein Futter gesammelt werden.
- Zur Deckung des Kalziumbedarfs sollte ein Schälchen mit zerkleinertem Sepiaschulp ins Terrarium gestellt werden, aus dem sich die Tiere nach Bedarf bedienen können. Alternativ kannst du auch spezifische Kalziumprodukte aus dem Zoofachhandel verwenden.
- Dauerhaft hohe Haltungstemperaturen im Terrarium kurbeln den Stoffwechsel an. Die Tiere fressen übermäßig viel, wachsen schnell und entwickeln einen dementsprechend hohen Vitamin- und Mineralstoffbedarf. Hierdurch steigt die Gefahr von Übergewicht, Lebererkrankungen und Mangelerscheinungen wie z.B. Rachitis. Eine vergleichbare Situation entsteht, wenn die Temperaturen nachts nicht gesenkt werden oder Ruhezeiten nicht eingehalten werden.
- Winter- bzw. Sommer-Ruhezeiten entlasten nicht nur die Leber, sondern das gesamte Stoffwechselsystem. Sie sollten deshalb eingehalten werden. Wird auf eine Ruhezeit verzichtet, frisst das Tier mehrere Monate länger als biologisch vorgesehen. Die erhöhte Belastung des Verdauungssystems kann Lebererkrankungen, Gewichtszunahme und übermäßiges Größenwachstum verursachen.
- Zusätzlich zum bereits oben Gesagten solltest du bei Omnivoren besonders darauf zu achten, dass der pflanzliche Nahrungsanteil nicht zu kurz kommt. Andernfalls drohen Gicht, Nieren- und Lebererkrankungen, die aufgrund falscher Ernährung zu den häufigsten Krankheiten in der Terraristik zählen.
- Viele Omnivoren benötigen in den ersten Lebensjahren einen relativ hohen Anteil tierischer Nahrung, stellen sich aber mit zunehmendem Alter auf vorwiegend vegetarische Ernährung um. Dies gilt z.B. für zahlreiche Wasserschildkröten-Arten. Die große Zahl von Lebererkrankungen bei adulten Wasserschildkröten zeigt, dass diese Tatsache leider von zahlreichem Haltern ignoriert wird.
Man sollte sich stets vor Augen halten, dass der Organismus der Griechischen Landschildkröte an das spezifische Nahrungsangebot ihres Ursprungsbiotops angepasst ist.
Die Nahrung besteht vorwiegend aus proteinarmen Pflanzen, die auf kargen, kalkhaltigen Böden wachsen. Sie ist reich an Mineralstoffen, Spurenelementen, Vitaminen, Rohfasern und Ballaststoffen, zugleich aber kalorien- und wasserarm und relativ unbelastet von Pestiziden oder Düngemitteln.
Hauptsächlich stehen Wildkräuter und deren Blüten und Samen auf dem Speiseplan. Obst oder andere Früchte kommen in diesem Biotop nur selten vor und an deren regelmäßigen Verzehr ist das Verdauungssystem nur unzureichend angepasst.
Es reagiert deshalb u.a. mit breiigem Stuhl, Durchfall und einer erhöhten Anfälligkeit für Darmparasiten.
Folgende Nahrungsmittel sind nicht oder nur bedingt als Futter geeignet:
- Proteinreiche Nahrungsmittel (z.B. Fleisch, Milchprodukte)
- Kalorienreiche Nahrungsmittel (z.B. Getreide)
- Zuckerhaltige Nahrungsmittel (z.B. Obst)
- Pflanzen mit für Schildkröten unverträglichen Inhaltsstoffen (z.B. Gemüse)
- Stark wasserhaltige Pflanzen (z.B. junge, zarte, saftige Pflanzen)
Die artgerechte Ernährung besteht aus proteinarmem und abwechslungsreich dargebotenem Grünfutter – hauptsächlich getrocknete und frische Gartenkräuter: Löwenzahn, verschiedene Distelarten, Spitz- und Breitwegerich, Taubnessel, Brennnessel, Brombeerblätter, Kapuzinerkresse, Vogelmiere, Walderdbeerenblätter, Malve, Ringelblume, Schafgarbe, Lungenkraut usw.
Im Prinzip sind zahlreiche Wiesekräuter als Nahrung geeignet, sodass man statt einer selektiven Auswahl bestimmter Lieblingspflanzen, z.B. Löwenzahn, eher eine „bunte Mischung“ verschiedener Kräuter anbieten sollte. Die Schildkröte „pickt“ sich dann die für sie schmackhaften Pflanzen heraus.
Einseitige Ernährung wird auf diese Weise wirksam unterbunden.
Ausgenommen sind natürlich Pflanzen mit giftigen Bestandteilen wie Maiglöckchen, Fingerhut, Eibe, Hahnenfußgewächse, Efeu etc.
Es sollte nach Möglichkeit die ganze oberirdische Pflanze mit Blüten, Stängel und Samen verfüttert werden, da gerade diese Pflanzenteile wichtige Vitamine, Mineralien, und Fasern enthalten.
Entgegen der allgemeinen Auffassung sind alte, spröde Pflanzen den jungen, zarten, saftigen Pflanzen aufgrund ihres höheren Rohfaser- und Mineralstoffgehaltes vorzuziehen.
Daneben kann man Wirsing, Römer-, Endivien- und Rucola-Salat geben, die idealerweise im Bioladen gekauft wurden. Die oft empfohlenen „Agrobs“ sind wegen ihres Gehaltes an Gräsern nicht die erste Wahl.
Obst und süßes Gemüse sollte nur ausnahmsweise verfüttert werden. Diese Nahrungsmittel enthalten viel Glucose und belasten dadurch die Darmflora.
Gemüse einschließlich der „Futter-Klassiker“ Tomate und Salatgurke ist für Schildkröten, entgegen landläufiger Meinung, generell wenig geeignet. Die meisten Gemüsearten haben ein für Schildkröten sehr ungünstiges Kalzium-Phosphor-Verhältnis und/oder enthalten schädliche Substanzen wie Kropfbildner, Nitrate oder Pflanzensäuren.
Zur lebenswichtigen Kalzium-Versorgung sollte immer ein Schälchen mit Sepiaschalen im Terrarium stehen, aus dem sich die Tiere nach Bedarf selbst bedienen können.